Österreich

Kriegt Linz keine Cops, weil es SPÖ-regiert ist?

Der Linzer Bürgermeister ist wegen der Unterbesetzung der Polizei alarmiert – und kritisiert die Ungleichbehandlung durch das Innenministerium.

13.09.2021, 23:43
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Polizeieinsatz an einem der Hotspots in Linz: dem Hauptbahnhof.
Bild: "Heute"

Werden ÖVP-regierte oder ÖVP-nahe Landeshauptstädte vom ÖVP-geführten Innenministerium bevorzugt, wenn es um die Aufstockung der Polizei geht? Fakt ist zumindest: Derzeit fehlen laut einer parlamentarischen Anfrage 71 Polizisten in den Linzer Wachstuben. Die Zahl steigt, im Oktober 2016 waren "nur" 65 Posten unbesetzt. Im Klartext: Mittlerweile ist fast jede sechste Planstelle in Linzer Polizeiinspektionen unbesetzt. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ist deswegen alarmiert: "Während in Linz die Zahl der besetzten Dienstposten also um weitere sechs abgenommen hat, wurden im ÖVP-regierten Graz im gleichen Zeitraum 23 offene Planstellen besetzt, im ebenfalls ÖVP-nahe regierten Innsbruck sogar über 30", kritisiert er die "Ungleichbehandlung der Landeshauptstädte durch das Innenministerium".

Und greift damit direkt Minister Wolfgang Sobotka (ÖVP) an. Nach Ansicht von Luger werden die Linzer Polizeiinspektionen personell weiter ausgedünnt, statt durch eine Offensive die vorgesehenen Dienstposten aufzufüllen." Und das, obwohl es in Linz inzwischen einige Brennpunkte gibt: etwa die Randale-Situation am Hauptbahnhof oder der Drogen-Hotspot Hessenpark. "Heute" fragte bei Innenministeriums-Sprecher Karl-Heinz Grundböck nach: Wir Linz wirklich benachteiligt, weil es SPÖ-regiert ist? "Keinesfalls. Ich verweise nur auf die Stadt Wien. Die ist auch SPÖ-regiert und den größten Personalzuwachs. Wer wie viele Polizisten bekommt, kommt auch die Belastungs- und Struktursituation an. Es gibt keine parteipolitischen Entscheidungen diesbezüglich. Und: Ich bin auch der Meinung, dass Postenbesetzungen bei der Polizei zu wichtig sind, um sie zum Wahlkampfthema zu machen", so Grundböck. Mehr News aus Oberösterreich auf Facebook (ab)