Land lässt Muskeln spielen

Im Konflikt mit den Bundesbahnen verschärft Landesrat Johann Heuras nun die Tonart. Weil die ÖBB zu wenig in den Erhalt des Streckennetzes investieren, streicht der VP-Politiker nun Landeszuschüsse in der Höhe von 2,6 Millionen Euro. Auch im Streit um den neuen Dezember-Fahrplan kündigt sich ein heißer Herbst an.

Landesrat Johann Heuras war zuletzt bemüht, den Schein zu wahren. Nachdem er die Ybbstalbahn durch Buslinien ersetzen musste und die Versorgung des Waldviertels mittels Landes-Busnetz bekannt- gegeben hatte, rumorte es aber kräftig hinter den Kulissen. Dem VP-Politiker missfällt seit Langem, dass dem Landesbudget immer mehr Kosten für den öffentlichen Verkehr aufgebürdet werden: Das ist eigentlich Sache von Bund und ÖBB. Die kümmern sich aber nicht darum. Wir müssen handeln, weil wir die Leute nicht im Stich lassen können. Tatsächlich investieren die ÖBB kaum mehr in das Streckennetz der Nebenbahnen. Langsamfahrstellen machen die Züge deswegen zusehends unattraktiver. Was letztlich das Todesurteil für die Ybbstalbahn war, ist aber selbst auf besser ausgelasteten Strecken Alltag. Nun will das Land diese Politik nicht mehr hinnehmen. Heuras kündigte an, die Zuschüsse des Landes an die ÖBB um 2,6 Millionen Euro zu kürzen. Und auch der neue Dezemberfahrplan birgt Sprengstoff: Die Verschlechterungen sind für Pendler inakzeptabel.