Landeskriminalamt NÖ: Krimi um neuen Chef

Mit der Pensionierung von Franz Polzer ist das Landeskriminalamt NÖ "führungslos". Rund zehn Kandidaten rittern um den Chefposten ("Heute" berichtete), seriöse Chancen dürften aber nur zwei Männer haben. Und: Die übergeordnete Landespolizeidirektion NÖ bekommt mit 1. Juli einen neuen Direktor: Konrad Kogler (derzeit österr. Polizei-Chef). Ihm wird ein sehr gutes Verhältnis zu Johanna Mikl-Leitner nachgesagt. Koglers Wunschkandidat: Oberstleutnant Omar Haijawi-Pirchner, derzeit stellvertretender Stadtpolizeikommandant von Schwechat, 1980 geboren und gerade erst 37 Jahre alt geworden. Und genau das passt einigen altgedienten "Kriminesern" nicht. "Ein erfahrener Mann muss her und kein Greenhorn", so ein hoher LKA-Beamter zu "Heute". Mehrere LKA-Beamte lehnen den jungen Beamten ab. "Der überholt dann alle von links - war noch nirgends Leiter." Anderseits: Haijawi-Pirchner war jahrelang bei der Kriminalpolizei.

Willy Konrath (56), Vize-Chef der Landesverkehrsabteilung, ist auch weiter im Rennen. "Der ideale Mann für diese Position wäre ja Ernst Schuch. Aber das geht wieder aus politischen Überlegungen nicht", so ein Offizier. Ernst Schuch, Leiter des LKA Burgenland und Ex-Vize-Chef des LKA Niederösterreich gilt als Top-Beamter, kennt alle Beamten in NÖ beim Namen, ist beliebt und soll im Burgenland nicht voll ausgelastet sein. "Es ist halt typisch. Auch die Bestellung von Konrad Kogler und der Umgang mit Franz Prucher. Den schieben sie in ein Kammerl nach Wien ab und es kommt ein neuer Chef nach NÖ, der in NÖ vielleicht ein paar Dutzend Beamte kennt. Und auch Franz Popp, überall beliebt und anerkannt fällt durch den Rost", meint ein weiterer hoher Exekutivbeamter. Eine Entscheidung soll diesen Montag fallen - vielleicht gibt es einen lachenden Dritten. Willy Konrath hat am Montag einen Termin in Wien. (Lie)