Österreich

Schon zwei Bezirke für Ausschreibungs-Stopp

Gegen die Ausschreibung beim Wiener Donaukanal mehrt sich der Widerstand. Sowohl die Innere Stadt als auch die Leopoldstadt fordern einen Neustart.

13.09.2021, 22:13
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Das Feuerdorf am Wiener Donaukanal ist eines von sechs Lokalen, dessen Flächen neu ausgeschrieben werden. Der Erste und Zweite Bezirk setzen sich dafür ein, dass es auch weiterhin kleinere Lokale geben muss und fordern eine Neuausschreibung. (Bild: Feuerdorf)
Bild: zVg

Die Sorge, dass der Wiener Donaukanal zum Ballermann werden könnte, wird längst nicht nur von den Grünen geteilt. Schon zwei Bezirke – die Innere Stadt und die Leopoldstadt – haben in den letzten Bezirksvertretungssitzungen Anträge verabschiedet, in denen der Stopp der laufenden Ausschreibung und ein Neustart auf Basis des Donaukanal-Masterplans gefordert wird. „Statt einer Ausschreibung, die es nur mehr der großen Systemgastronomie ermöglicht, sich dort anzusiedeln, muss der von allen Parteien beschlossene Masterplan Donaukanal die Grundlage für die Interessentensuche sein. Nur so können wir sicher sein, dass der Donaukanal als junger, urbaner Ort bestehen bleibt", erklärt der Klubobmann der Grünen Leopoldstadt, Markus Rathmayr. Unterstützung bekommen die Bezirks-Grünen dabei von ÖVP, Neos und FPÖ. Bezirke über plötzliche Ausschreibung ohne Einbeziehung irritiert Auch im Ersten Bezirk hält sich die Freude über die Ausschreibung in Grenzen. "Wir haben viel Zeit und Energie aufgewandt, um gemeinsam mit dem Magistrat vielfältige Nutzungen für den Donaukanal zu entwickeln", erklärt Paul Schmidinger, Sprecher von Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) auf "Heute"-Anfrage. Dennoch sei die Ausschreibung für die Lokalflächen ohne Einbeziehung der Bezirke "aus heiterem Himmel" erfolgt.

Bezirke fordern Neuausschreibung unter geänderten Vorzeichen Wie die Leopoldstadt fordert auch der Erste Bezirk die zuständigen Stellen der Stadt Wien auf, das laufende Verfahren zu beenden und stattdessen eine Neuausschreibung mit geänderten Parametern durchzuführen. Konkret wird im von ÖVP, FPÖ, Grüne, Neos und WIR unterstützten Antrag eine Rückkehr zur "Donaukanalpartitur 2014" und die Einbeziehung der Bezirke sowie ihrer Vorschläge gefordert. Um sicherzustellen, dass auch Projekte ohne Gewinnorientierung, etwa das Kulturprojekt "Central Garden", zum Zug kommen können, soll die Gewichtung der Investitionssummen sowie die umsatzabhängigen Nutzungsentgelte reduziert werden. (lok)