Meldestelle gegen Hass im Netz nimmt Arbeit auf

Duzdar (SPÖ) gab kürzlich bekannt, dass der Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit ZARA die Meldestelle #GegenHassimNetz leiten werde. Um die Notwendigkeit zu belegen, präsentierte Duzdar gemeinsam mit ZARA-Geschäftsführerin Claudia Schäfer und Politikwissenschaftler Peter Filzmaier aktuelle Zahlen zum Hass im Netz für Österreich. 1.200 Personen wurden zwischen Mai und Juni 2017 online zu ihrem Social-Media-Verhalten befragt. Zwei Drittel davon sind in sozialen Netzwerken unterwegs und beziehen politische Infos vor allem über Facebook (60 Prozent), gefolgt von Twitter (45). YouTube, Instagram und WhatsApp liegen dabei bei rund 20 Prozent. Nur jeder Fünfte ist dabei bisher von "Fake News" verschont geblieben oder hat sie nicht als solche erkannt. Viele lassen sich verdrängen Etwas mehr als die Hälfte der Befragten hat dabei schon Nachrichten geglaubt, die sie später als erfunden oder unkorrekt herausgestellt haben. Dramatisch ist die Situation offenbar auch bei Hasspostings und Cybermobbing: Nur jeder Dritte (32 Prozent) ist noch nie auf Hass im Netz gestoßen, fast jeder Fünfte muss sich dagegen "sehr oft" mit Hassbotschaften auseinandersetzen.

Gemeldet werden Hasspostings immerhin ebenfalls von jedem Dritten, ignoriert von gut der Hälfte der User. 29 Prozent der Befragten verlassen dagegen eine Diskussion oder eine Seite, wenn sie mit Hasspostings konfrontiert sind.

Die neue Meldestelle soll die Hemmschwelle mindern, Hasskommentare zu melden. Sie ist mit bis zu sechs Juristen und Psychologen besetzt. Eingehende Meldungen werden geprüft und die User mit Tipps zum Umgang mit Hass im Netz versorgt. Ist strafrechtlich Relevantes dabei, soll auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet werden. (rfi)