Oberösterreich

Junges Callgirl tot – "Mir hat's die Kette ausgehängt"

Die Tat ist an Grausamkeit kaum zu überbieten. Ein Mann soll ein Callgirl brutal getötet haben. Vor Gericht sagte er nun, er sei ausgerastet.

24.04.2023, 16:30
Am Montag begann der Mord-Prozess gegen einen 35-Jährigen aus Ternberg (Bezirk Steyr-Land).
TEAM FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR

Am Montag startete der Prozess in Steyr. Im Mittelpunkt steht der 35-Jährige aus Ternberg (Bezirk Steyr-Land). Er soll am 24. September ein Callgirl brutal ermordet haben. 

Zumindest die Staatsanwaltschaft spricht von Mord und Störung der Totenruhe. Der Anwalt des Angeklagten geht hingegen von Körperverletzung mit Todesfolge oder Totschlag aus. "Mein Mandant hatte nie vor, die Frau zu töten", sagte Andreas Mauhart. 

Der 35-Jährige gibt die Tat grundsätzlich zu. Unter Tränen beteuerte er aber, er habe die 23-Jährige nicht umbringen wollen. "Mir hat es einfach die Kette ausgehängt." Außerdem könne er sich an viele Dinge nicht mehr erinnern.

Schuld daran sei der übermäßige Alkoholkonsum gewesen. "Ich hab bereits nach dem Aufstehen mit dem Trinken begonnen", sagte er aus. Am Tatort fand man im September dann 28 leere Bierdosen in der Wohnung des Verdächtigen.

    In Ternberg wurde im September ein 23-Jähriges Callgirl getötet.
    FOTOKERSCHI.AT/Werner Kerschbaummayr

    Gegen 20 Uhr bestellte er sich schließlich ein Callgirl nachhause. Bald fingen die beiden allerdings an, zu streiten. "Ich hatte kein Bargeld mehr bei mir und wollte welches holen. Dann hat sie zu schimpfen begonnen und ich bin ausgerastet", erzählte der 35-Jährige. Ausgemacht seien 400 Euro für zwei Stunden gewesen. 

    Er habe die Frau sowohl gewürgt als auch geschlagen, so die Staatsanwaltschaft. Sie spricht von "exzessiver Gewalteinwirkung" im Kopfbereich. Zudem soll die Rumänin stranguliert worden sein.

    Was danach kam, ist an Wahnsinn kaum zu überbieten.

    Der Angeklagte soll die Frau vergewaltigt und ihr in die Brust gebissen haben. "Da wusste ich aber noch nicht, dass sie tot ist", meinte der Angeklagte. 

    Erst als er sich am Morgen in den Spiegel schaute und Blut auf der Wange bemerkte, schoss es ihm. "Ich habe mir dann intensiv die Hände und das Gesicht gewaschen, weil mir vor der Tat und mir selber grauste", sagte er. 

    Der Prozess wird am 26. April weitergeführt. Dann wird auch Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner sprechen. Sie hatte den Angeklagten zuvor als zurechnungsfähig eingestuft. Für den 35-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung.

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