Österreich

5 Jahre Haft nach tödlicher Messerattacke in Imst

Ein 20-jähriger Tiroler stand im Verdacht einen 17-jährigen Lustenauer erstochen zu haben. Das Gericht befand den Angeklagten für schuldig.

13.09.2021, 16:52
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Ein 20-jähriger Tiroler musste sich am Dienstag vor dem Landesgericht in Innsbruck verantworten. Ihm wurde vorgeworfen vor einem Jahr einen 17-jährigen Lustenauer erstochen zu haben. Der Mann beteuerte vor Gericht seine Unschuld, gab an in Notwehr gehandelt zu haben. Sieben der acht Geschworenen befanden den Angeklagten für schuldig. Das Gericht verurteilte den Mann wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung mit Todesfolge zu fünf Jahren Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Während eines Musikfestivals im Mai 2018 gerieten drei Vorarlberger mit vier Tirolern aneinander. Die jungen Männer waren alkoholisiert und standen teilweise unter Drogen. Ein aufkommender Streit sollte laut Angaben des Angeklagten durch eine Schlägerei gelöst werden. Die Idee war, dass man "Mann gegen Mann" antritt. Der Lustenauer, das spätere Opfer, hätte sein Duell gegen einen aus der Tiroler Gruppe klar gewonnen, so der Angeklagte. Andere Personen hätten sich aber eingemischt und so sei eine große Schlägerei entstanden. Dann soll der Lustenauer auf den Angeklagten losgegangen sein. Weil dieser Angst bekommen habe, habe er ein Klappmesser gezogen und zweimal zugestochen. An den genauen Tathergang konnte sich der Angeklagte heute vor Gericht nicht mehr erinnern.

Der 17-jährige Lustenauer erlitt zwei Stichverletzungen. Laut Gerichtsmediziner eine unterhalb der Hüfte und die letztlich tödliche im Brustkorb. Bei der Tat wurde das Herz des Opfers in Mitleidenschaft gezogen, was einen raschen Blutverlust verursachte. Ein alarmierter Notarzt versuchte über eine Stunde das Leben des jungen Mannes zu retten – ohne Erfolg. Die Staatsanwältin unterstellte dem Angeklagten eine Tötungsabsicht. Das Gericht erkannte "nur" eine schwere Körperverletzung mit Todesfolge. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (mr)