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Mutmaßlicher Barcelona-Todeslenker erschossen

Nur 30 Kilometer von Barcelona entfernt wurde ein Dschihadist erschossen. Es handelt sich um den 22-jährigen Todeslenker Younes Abouyaaqoub.

13.09.2021, 23:28
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Die katalanische Polizei schreibt via Twitter, dass am Montagnachmittag gegen 16.10 Uhr in Subirats, etwa 30 Kilometer westlich von Barcelona, ein Mann erschossen wurde. Dabei handelt es sich, wie die Polizei erst kurz nach 18 Uhr bestätigen konnte, um den mutmaßlichen Todeslenker von Barcelona, Younes Abouyaaqoub. Er wurde seit Donnerstag auf Hochtouren gesucht.

Der Mann habe etwas am Körper getragen, das ein Sprengstoffgürtel sein könnte, und "Allahu Akbar" gerufen. Die Beamten nähern sich der Leiche des Verdächtigen vorerst nicht und schickten einen Roboter vor, der die Echtheit des Sprengstoffgürtels untersuchen soll. Unklar war lange auch, ob der Mann verletzt oder getötet wurde. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass der Mann tatsächlich tot war.

Terror in Spanien Seit Mittwoch ist zu zwei zusammenhängenden IS-Terroranschlägen mit insgesamt 15 Toten gekommen. Am Donnerstagabend raste in Barcelona ein Lieferwagen auf der Flaniermeile Las Ramblas in eine Menschenmenge. 13 Menschen wurden dabei getötet, über 120 verletzt. Der 22-jährige Marokkaner Younes Abouyaaqoub saß am Steuer. Nach der Attacke verhinderte die Polizei Schlimmeres bei einem zweiten Anschlag in Cambrils. Fünf Angreifer fuhren mit einem Auto in mehrere Zivilisten, bevor sie von der Polizei erschossen wurden. Die Jihadisten verletzten sieben Personen, eine Frau erlag später ihren Verletzungen. Bereits am Mittwoch gab es eine Explosion in einem Wohnhaus in Alcanar, bei der ein Mensch getötet und sieben weitere verletzt worden sind. Offenbar wollte die Terrorzelle dort mit Gasflaschen eine größere Bombe bauen.

Nach Younes Abouyaaqoub wurde europaweit gefahndet. Der 22-jährige Marokkaner hatte nach Überzeugung der Ermittler am Donnerstag (17.8.) gezielt mit einem Lieferwagen auf der Füßgängerzone La Rambla mehrere Personen überfahren. Er soll Mitglied einer zwölfköpfigen Terrorzelle sein, die ursprünglich noch größere Anschläge geplant hatte - unter anderem auf das berühmte Wahrzeichen der Stadt, die Sagrada Familia. Auch Imam tot Der aktuelle Einsatz wurde ausgelöst, als ein Winzer einen schnell durch seinen gesperrten Weinberg fahrenden Wagen meldete. Das berichtete die Tochter des Winzers, Roser Venura. Sie sagte, ein Polizeihubschrauber und "viele Polizeiautos" seien zu dem Weinberg Ventura Soler zwischen den Orten Sadurni d'Anoia und Subirats gekommen. Auch der Imam, der die Attentäter von Barcelona und Cambrils islamistisch radikalisiert haben soll, ist tot. Wie die katalanische Polizei am Montagabend mitteilte, starb Abdelbaki Es Satty vergangene Woche bei der Explosion in einem Haus in Alcanar südlich von Barcelona. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Terrorzelle dort Bomben für Anschläge zusammenbasteln wollte. Opferzahl gestiegen Ebenfalls am Montag wurde bekannt, dass die Opferzahl von 14 auf mindestens 15 angestiegen ist. Der mutmaßliche Attentäter soll auf seiner Flucht von der Las Ramblas einen 34-jährigen Spanier erstochen haben. Er nutzte dessen Wagen als Fluchtauto. Alle Details dazu finden Sie hier. Etwa 50 Verletzte befinden sich laut Angaben der katalanischen Polizei zudem noch im Spital, einige von ihnen schweben nach wie vor in Lebensgefahr. (red)