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Nach Schießerei in Tel Aviv: Sanktionen für Palästin...

14.09.2021, 13:33
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Bei einem Anschlag in der israelischen Hafenstadt Tel Aviv sind am Mittwoch Abend vier Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Nach Polizeiangaben hatten zwei Palästinenser in einem Vergnügungsviertel das Feuer eröffnet und wahllos auf Bar- und Restaurantbesucher geschossen. Jetzt hat Israel auf den Anschlag reagiert.

Bei einem Anschlag in der israelischen Hafenstadt Tel Aviv sind am Mittwoch Abend vier Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden - Nach Polizeiangaben hatten zwei Palästinenser in einem Vergnügungsviertel das Feuer eröffnet und wahllos auf Bar- und Restaurantbesucher geschossen. Jetzt hat Israel auf den Anschlag reagiert.   Tatort der Schießerei war das Sarona-Viertel, in den historischen Templer-Häusern haben kleine Shops, Cafes und Restaurants aufgemacht. Sarona ist ein beliebtes Ziel für die Bewohner von Tel Aviv wie auch für Besucher von außen. Unter den Toten befindet sich ein vierjähriges Mädchen. Israel hat am Donnerstag als Reaktion auf die Schüsse in Tel Aviv mit vier Toten die Einreisegenehmigungen für Palästinenser ausgesetzt, die wegen des Fastenmonats Ramadan erteilt worden waren. Die Erlaubnis für Familienbesuche für Palästinenser aus dem Westjordanland sei "eingefroren" worden, erklärte die israelische Zivilverwaltung für die besetzten Gebiete. Davon betroffen sind demnach 83.000 Palästinenser. Auch 200 Bewohner des Gazastreifens, die während des Ramadans Verwandte in Israel sowie den Tempelberg besuchen wollten, dürften vorerst nicht einreisen, hieß es. Im besetzten Westjordanland werden laut Armee hunderte zusätzliche Soldaten stationiert. Zunächst bestätigte das  örtliche Krankenhaus am Mittwoch Abend ganz in der Nähe drei Tote, ein weiteres Opfer erlag kurz darauf seinen Verletzungen. Mindestens drei weitere Passanten sind schwer verletzt. Vor Attentat Essen im Cafe Beide Attentäter  - sie waren elegant gekleidet - wurden festgenommen, einer von ihnen sei verletzt, heißt es. Einer soll aus dem Ort Yatta bei Hebron im besetzten Westjordanland stammen, die Männer seien verwandt. Auf einem Amateurfoto ist eine der Waffen zu sehen, angeblich ein Eigenbau. Augenzeugen berichten, die Männer hätten mit schwarzen Hosen und weißen Hemden wie orthodoxe Juden ausgesehen. Außerdem sollen sie in einem Cafe noch etwas gegessen haben, bevor sie vor der Tür plötzlich um sich schossen. Vermehrte Anschläge seit Herbst Seit vergangenem Herbst gab es gehäuft Attacken meist junger Palästinenser auf israelische Passanten, Polizisten und Soldaten. Rund 30 Israelis wurden dabei getötet, mehr als 200 der Attentäter oder mutmaßlichen Angreifer wurden erschossen. Oft waren es Einzeltäter, die mit Messern bewaffnet waren. Dass es jetzt in Tel Aviv zwei Täter mit Schusswaffen waren, ist deshalb in der Serie von Gewalt ungewöhnlich. Tote hatte es in Tel Aviv zuletzt im März und im Januar gegeben, bei einer Messerattacke am Strand und zuvor am Neujahrstag, als ein arabischer Israeli drei Menschen erschoss. Viele sehen jetzt einen Zusammenhang mit dem Fastenmonat Ramadan, der für die Muslime gerade begonnen hat. Im Ramadan gab es immer wieder blutige Anschläge. Und der Führer der Hamas im palästinensischen Gaza-Streifen goss am Abend noch mehr Öl ins Feuer: Er lobte den Anschlag und bezeichnete die Attentäter als "Helden".