Österreich

Nächster Wiener FPÖ-Politiker vor dem Aus?

13.09.2021, 16:57
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Bild: Roland Schlager

Laut dem Ibiza-Video habe die "russische Oligarchin" eine Presseaussendung bei der FPÖ Wien bestellt. Verantwortlich soll Klubchef Toni Mahdalik sein.

"wer/zah/lts/chaf/ft/an", im Klartext: "Wer zahlt, schafft an" ist das Autorenkürzel einer Presseaussendung, die die FPÖ Wien am 4. September 2017 verbreitet hat. Darin greift FPÖ-Wien Kommunikations- und Klubchef Toni Mahdalik den Bauunternehmer Hans Peter Haselsteiner (STRABAG) und Gemeinderat Omar Al-Rawi (SPÖ) an. Die Aussendung soll von der angeblichen russischen Oligarchin bestellt worden sein. Die Wiener Grünen und Neos fordern darum seinen Rücktritt. Aussendung als "Vertrauensbeweis"? Wie "Der Spiegel" und "Die Zeit" berichten, gab es auch nach dem "Ibiza-Video" zwischen FPÖ und der angeblichen russischen Oligarchin Gespräche. Sie bestellte als Geste des guten Willens eine Aussendung bei der FPÖ. Mahdalik hat daraufhin besagte Pressemitteilung versandt. In der Mitteilung heißt es unter anderem: "Haselsteiner soll seine offenbar scheckheftgepflegten Polit-Netzwerke offenlegen" und "Auch die Tatsache, dass der ob seiner muslimisch-politischen Agitation höchst umstrittene Wiener SPÖ-Gemeinderat Omar Al-Rawi seit 2008 Betriebsratsvorsitzender der STRABAG ist, mag nicht nachteilig sein". Mahdalik ist als Kommunikationschef für den Inhalt von Presseaussendungen der FPÖ-Wien letztverantwortlich. Im Gespräch mit "Heute" bezeichnet Al-Rawi die Aussendung als "Skandal". Laut Al-Rawi zeige das wie "die sogenannte Partei des kleinen Mannes die Interessen der Österreicher an Russland verkauft und die Jobs von 11.000 hart arbeitenden Menschen bei der STRABAG in Gefahr bringt".

Mahdalik für SPÖ, Grüne und Neos rücktrittsreif Darauf angesprochen, ob Mahdalik rücktrittsreif sei, sagt Al-Rawi: "Offen gesagt, ja. Er verunglimpft Menschen auf Bestellung und tritt die Interessen der Wiener mit Füßen!" Auch den Klubchef der Wiener Grünen, David Ellensohn, hält Mahdalik für rücktrittsreif. Neos Wien-Chef Christoph Wiederkehr forderte bereits Mahdaliks Rücktritt. Mahdalik dagegen streitet ab, im Auftrag russischer Oligarchen gehandelt zu haben. Er sagt: "Ich kenne nur einen Oligarchen und an den war die Aussendung gerichtet".