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Neue Runde im Facebook-Streit

14.09.2021, 16:55
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Gestern sah es noch so aus, als würde der jahrelange Rechtsstreit um die Gründung des sozialen Netzwerks beigelegt werden. Nun kommen neue Vorwürfe von den ehemaligen Studienkollegen des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg, die eine weitere Klage anstreben.

Konkret geht es darum, dass Tyler und Cameron Winklevoss dem Firmengründer Ideenklau vorwerfen. Die Zwillinge, die mit Zuckerberg gemeinsam in Harvard studierten, warfen ihrem Kommilitonen vor, im Jahr 2003 die Idee für ein soziales Netzwerk gestohlen und damit Facebook aufgezogen zu haben. Die Brüder hatten davor Zuckerberg mit der Programmierarbeit an ihrer Website beauftragt. Zuckerberg einigte sich 2008 mit den Zwilligen in Form eines Vergleichs. Die Brüder Winklevoss sollten 65 Millionen Dollar in bar und in Form von Aktien bekommen. Später brach ein Streit über den tatsächlichen Wert der Facebook-Anteile aus und die Brüder wollten die Einigung annulieren lassen. Die ehemaligen Studienkollegen warfen Facebook vor, sie bei dem Vergleich über den Tisch gezogen zu haben und forderten mehr Geld. Mit ihrer Klage scheiterten sie jedoch bereits im April vor einem Berufungsgericht in Kalifornien. Gestern hatten die Winklevoss-Zwillinge offiziell verkündet, sich den Gang vor den Obersten Gerichtshof zu sparen. Alle Zeichen standen auf eine Beilegung des Streits, doch nun streben die Brüder eine neue Klage an. Chat-Nachrichten als Stein des Anstoßes Sie wollen klären lassen, ob Facebook und Zuckerberg ihnen vor dem Vergleich wichtige Informationen vorenthielten. Dabei geht es um Chat-Nachrichten aus der Gründungszeit des Netzwerks, in denen Zuckerberg laut Medienberichten ankündigte, die Arbeit an der Homepage der Brüder zu verzögern, bis Facebook fertig sei. Zuckerberg selbst bestätigte die Aussagen in einem Interview und entschuldigte sich dafür. Facebook dürfte darum bemüht sein, die Streitigkeiten so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen. Immerhin wird für das kommende Jahr der Börsengang des Unternehmens geplant. Facebook hat derzeit rund 700 Millionen Mitglieder und wird mit mehr als 50 Milliarden Dollar bewertet. Bei einem Börsengang halten Experten auch einen Firmenwert von 100 Milliarden Dollar für möglich.