Österreich

Neues Traumazentrum startet 2018 in Meidling

Im UKH Meidling startet 2018 ein neues Traumazentrum. Der Schockraum im Lorenz-Böhler-Spital bleibt.

13.09.2021, 23:56
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Rudolf Silvan, Vorsitzender der AUVA-Landesstelle Wien, AUVA-Obmann Anton Ofner und AUVA-Generaldirektor Helmut Köberl stellten das neue Traumazentrum vor.
Bild: Denise Auer

Zwei Standorte – das Lorenz-Böhler-Krankenhaus in der Brigittenau und das Unfallkrankenhaus Meidling – behandeln derzeit schwer verletzte Patienten. Jetzt soll ein neues Konzept mehr Spezialisierung bringen. Ab 1. 1. 2018 startet im Unfall-Krankenhaus Meidling ein Traumazentrum "als überregionales Zentrum für Akutversorgung", erklärt Anton Ofner, Obmann der AUVA. Soll heißen: Lebensgefährlich verletzte Patienten werden ins UKH Meidling gebracht. Spezialisierung, aber: Schockraum im Böhler-Spital bleibt Befürchtungen, dass der Schockraum im Böhler-Spital komplett zusperren könnte, zerstreute die AUVA am Montag. "Am Wochenende werden die Schockraumfälle im UKH Meidling versorgt". Unter der Woche sei aber weiterhin auch der Schockraum im Böhler-Spital offen. Soll heißen: Wie schon jetzt wird der Schockraum im Böhler-Krankenhaus von Samstag, 8 Uhr bis Dienstag, 8 Uhr gesperrt – es sei denn, es tritt eine Notfall-Situation ein. "Wir haben derzeit zwei Standorte, die rund elf Kilometer auseinander sind und bisher dasselbe gemacht haben", sagt Ofner. Die beiden Standorte sollen enger zusammenarbeiten. "Neue Mitarbeiter haben als Dienstort beide Standorte", erklärt Rudolf Silvan, Vorsitzender der AUVA-Landesstelle Wien – also Böhler-Spital und UKH Meidling.

Neues Traumazentrum: Spezialisten rund um die Uhr Beim neuen Traumazentrum soll die Akutversorgung stark aufgerüstet werden. 29 neue Mitarbeiter werden mit 2018 im UKH Meidling starten. Im neuen Traumazentrum wird es die Akutversorgung schwerstverletzter Patienten ("Polytraumapatienten") 24 Stunden am Tag und sieben Tage pro Woche geben. Mit dem neuen Schockraumkonzept sollen Schwerstverletzte bestmöglich behandelt werden. Neu: Standortübergreifende Spezialteams – etwa für die Bereiche Wirbelsäule, Schulter, Hand und Knie – sollen rund um die Uhr einsatzbereit sein. Auch Radiologie und Anästhesie sowie eine Schmerzambulanz sollen standortübergreifend (UKH Meidling und Lorenz-Böhler-Krankenhaus) sein. Schockraum soll noch effizienter werden "Der Sprung zum Exzellenzzentrum soll gelingen", erklärt Christian Fialka, der das neue Traumazentrum im UKH Meidling leiten wird. Rund 30 bis 40 Schwerverletzte kommen auf 100.000 Einwohner pro Jahr, erklärt Fialka – also ein paar hundert Schwerverletzte in Wien. "Wenn jemand schwer verletzt ist, wird das über die Rettung vorangekündigt", erklärt Fialka den Ablauf. "Der wichtigste Faktor ist Zeit." Die Ärzte im Schockraum bereiten sich sofort darauf vor, den Patienten zu behandeln – das soll künftig noch effizienter gehen. Das Lorenz-Böhler-Spital soll sich dafür auf die "rekonstruktive Chirurgie der Verunfallten" und auf plastische Chirurgie konzentrieren. Beispiel: Wenn jemand mit einer Hand in eine Kreissäge gerät, würde die Akutversorgung nach dem Unfall im UKH Meidling passieren, die rekonstruktive Chirurgie der Hand dann im Lorenz-Böhler-Spital. Die Mannschaft des Böhler-Krankenhauses bleibe vollständig, betont die AUVA. Insgesamt gibt es derzeit rund 1.000 Mitarbeiter in beiden Unfallkrankenhäusern, rund 550 im UKH Meidling und 445 im Lorenz-Böhler-Spital. Im UKH Meidling sind derzeit etwa 50 Unfallchirurgen tätig, im LBK rund 40.