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Nicht bei Amazon bestellt, aber 1.000 Euro Rechnung

13.09.2021, 14:44
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Die Arbeiterkammer warnt vor Identitätsdiebstahl im Netz und Betrugsversuchen über Amazon.
Bild: Reuters

Böse Überraschung für Christine F. Obwohl die Wienerin nicht beim Online-Händler Amazon eingekauft hatte, sollte sie über 1.000 Euro für Bestellungen zahlen.

Christine F. war sich sicher, schon länger nichts bei Amazon gekauft zu haben, als sie eine Rechnung über rund 750 Euro zugeschickt bekam. Auch der Blick in die Bestellliste bestätigte das, F. tat die Rechnung als betrügerisches Phishing-Mail ab. Tage später kam allerdings eine E-Mail, dass die Bestellung abzuholen sei. Sie wollte nachfragen – die in der E-Mail angegebene Nummer gab es aber nicht. Plötzlich flatterte Inkassoschreiben rein Wiederum einige Tage später ein neuer Schock: In einem Brief vom Inkassobüro wurden rund 1.020 Euro für vermeintliche Amazon-Bestellungen verlangt. Inklusive Verzugszinsen, Mahn- und Bearbeitungsspesen für ihre angebliche Amazon-Bestellung. Frau F. suchte Hilfe in der Arbeiterkammer-Konsumentenberatung (AK), wo man dem Fall auf den Grund ging.

Frau F. meinte, dass sie wohl Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sei. Die AK kontaktierte das Inkassobüro. Die Konsumentenschützer rieten Frau F. auch eine Anzeige bei der Polizei zu machen. Die AK erreichte, dass das Inkassoverfahren eingestellt wurde und sie nichts zahlen musste. "Beim Identitätsdiebstahl nutzen Kriminelle die Daten ihrer Opfer, etwa Namen, Anschrift oder Kreditkartennummer, um Verbrechen unter fremden Namen zu begehen", sagt dazu Konsumentenschützer Jakob Kalina.

Wie du Datenlecks checken kannst "Sie können etwa auf fremde Rechnung einkaufen, unter falschem Namen Konten für Geldwäscherei eröffnen oder Fake-Profile erstellen, um andere zu betrügen. Opfer erfahren davon, indem sie auf einmal Mahnungen erhalten, nicht vorgenommene Einkäufe auf ihrer Kreditkartenabrechnung vorfinden oder zur Polizei geladen werden. Der Identitätsdiebstahl kann jeden – auch unverschuldet – treffen", so der Experte. Was die Arbeiterkammer rät: Halte deine Konteneinstellungen auf Facebook, Instagram und Co möglichst privat. Schütze deine Benutzerkonten mit sicheren Passwörtern, wenn möglich mit der Zwei-Faktoren-Authentifizierung. Gehe sparsam, achtsam und vorsichtig mit deinen persönlichen Daten im Web um. Und auch bei Unternehmen kann es zu Datenklau kommen. Checke, ob persönliche Infos von dir in bekannten Datenlecks aufscheinen.