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Polizei soll gleich ganzes Dorf festnehmen

13.09.2021, 19:46
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Regionalhauptstadt Mbeya ist eine der zehn größten Städte Tansanias.
Bild: Reuters

In dem ostafrikanischen Land sollen gleich alle 1.600 Bewohner des Dorfes hinter Gitter gebracht werden. Der Grund: Sie hatten einem Nachbardorf das Wasser abgedreht.

Den Bewohnern des Dorfes Ngole wird vorgeworfen, mutwillig Wasserleitungen zerstört zu haben, die in einen anderen Ort der von Wasserknappheit geplagten Region Mbeya führen. Der örtliche Gouverneur, Albert Chalamila habe deshalb am Mittwoch zu drastischen Maßnahmen gegriffen, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag meldete. Chalamila habe angeordnet, dass "alle Bewohner dieses Dorfes verhaftet werden, unabhängig von ihrem Gesundheitszustand oder sozialen Status. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften sollte diese Anordnung vollziehen. Die Menschen in Ngole hätten "wirtschaftliche Sabotage" begangen und von der Regierung finanzierte Wasserleitungen zerstört. "Das können wir nicht akzeptieren", so der regionale Polizeichef Ulrich Matei. Er habe "genügend Fahrzeuge mit genügend Treibstoff und Beamten" losgeschickt, um alle Bewohner festsetzen zu können.

Sein Ziel sei es, ein Exempel zu statuieren, um weitere gesetzeswidrige Aktionen zu unterbinden, wird Matei von der tansanischen Nachrichtenportal "The Citizen" zitiert. Zwischen den Bewohnern von Ngole und dem betroffenen Nachbarort Mashese soll es bereits seit Jahrhunderten Streitigkeiten um Grundbesitz geben. Ob dies das Motiv hinter der Zerstörungswut ist, könne aber er selber nur mutmaßen, so Matei.

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