Ukraine

Putins Außenminister spricht vor UN – keiner hört zu

Deutliches Zeichen der Vereinten Nationen: Putins Außenminister Sergej Lawrow Lawrow spricht, doch die Welt hört ihm nicht mehr zu.

01.03.2022, 17:37
Teilen
Bizarrer Anblick im UN-Menschenrechtsrat: Während einer Rede des russischen Außenministers verließen fast alle Delegierte aus Protest den Raum.
Kristoffer Jonsson via REUTERS

Die jüngste Sitzung des UN-Menschenrechtsrats und der UN-Abrüstungskonferenz machte mehr als deutlich, was die Welt von Wladimir Putins Überfall auf die Ukraine hält. Als sein Außenminister Sergej Lawrow versuchte, mit einer langen Liste an angeblichen Menschenrechtsverletzungen auf ukrainischer Seite die Invasion der unabhängigen Nation zu rechtfertigen, musste er vor einem beinahe völlig leeren Saal sprechen. 

Rund 140 Delegierte verließen demonstrativ den Saal, boykottierten den Auftritt des russischen Ministers völlig. Lawrow musste diese Schmach allerdings nicht persönlich über sich ergehen lassen. Er hatte seine Teilnahme an der Sitzung kurzfristig mit Verweis auf die Sperrung des europäischen Luftraums für russische Maschinen abgesagt, wurde nun nur per Video zugeschalten.

    Die jüngste Sitzung des UN-Menschenrechtsrats und der UN-Abrüstungskonferenz machte mehr als deutlich, was die Welt von Wladimir Putins Überfall auf die Ukraine hält.
    Kristoffer Jonsson via REUTERS

    Lawrow referierte über jahrelange Terrorisierung russischer Minderheiten in der Ukraine und gab auch gleich dem Westen dafür eine Mitschuld. Sowohl die USA, als auch Kanada und die EU hätten nicht nur zugesehen, sondern dieses Vorgehen unterstützt. Die nun verhängten Sanktionen bezeichnete er als illegal. "Der Westen hat eindeutig die Kontrolle über sich selbst verloren, weil er seine Wut an Russland auslassen will".

    "Dämon der Vergangenheit"

    US-Außenminister Antony Blinken lieferte auch gleich die Gegenposition. Er mahnte Putin, diesen Krieg zu beenden. Russland verletzte immer öfter die Menschenrechte, würde auch Krankenhäuser und Schulen bombardieren.

    Auch Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg forderte den russischen Präsidenten auf, "diesen sinnlosen Krieg sofort zu beenden. [...] "Geschichtsrevisionismus, Desinformation und der Einsatz militärischer Gewalt anstelle von Diplomatie bringen die Dämonen der Vergangenheit zurück, die wir hinter uns gelassen zu haben glaubten." 

      07.05.2024: 1.000 Euro Strafe, weil Kranker mit dem Auto fuhr. Niko W. (37) bekommt Cannabinoid-Tropfen ärztlich verschrieben. Bei einer Polizei-Kontrolle wurde THC festgestellt – nun muss er Strafe zahlen.
      Getty Images, Sabine Hertel, zVg