Sport

Rassismus-Skandal bei Altachs Cup-Sieg in Gurten

Altachs Bernard Tekpetey wurde mit Rot vom Platz geschickt, weil er den Fans eine Halsabschneider-Geste zeigte. Zuvor wurde er rassistisch beleidigt.

13.09.2021, 23:08
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Bernard Tekpetey und die Halsabschneider-Geste: Provokation oder Antwort auf Rassismus?
Bild: GEPA-pictures.com

Große Aufregung nach Altachs 4:3-Sieg nach Verlängerung in der zweiten Cup-Runde gegen Gurten. Die Vorarlberger wittern einen Rassismus-Skandal, die Innviertler sehen keinen Grund zur Aufregung. Der ÖFB hat Ermittlungen eingeleitet. Was war passiert? Altachs Bernard Tekpetey wurde von Schiedsrichter René Eisner nach seinem Tor zum Endstand (104.) mit Rot vom Platz geschickt. Grund: Eine Halsbabschneider-Geste Richtung Tribüne – von wo rassistische Beleidigungen gekommen sein sollen. Rassismus oder Provokation? Altach-Sportchef Georg Zellhofer tobt: "Die Beschimpfungen haben vierzig Minuten angedauert. Das ist Rassismus. Das muss man so sagen. Fußball ist kein Ballett. Aber so etwas habe ich noch nie erlebt." Seine konkreten Vorwürfe: "Dass ein Spieler auf so eine Art und Weise beschimpft wird, ist unglaublich. Angefangen von Bimbo, Neger bis hin zu schwarzes Arschloch." Auch die Gurten-Kicker sollen ungut aufgefallen sein: "Es gab schon nach zehn Minuten ein schweres Foul an ihn, das ist normalerweise Rot. Man sieht im Video, dass sie ihn über den Platz gejagt haben. Er hat nicht einmal irgendetwas zurückgesagt. Dann kommt diese Geste."

Unverständnis Gurtens Sektionsleiter-Stellvertreter Gottfried Weinberger kontert: "Nach dem Tor war es fünf Minuten hektisch, danach ist das Spiel wieder normal weitergegangen. Ich sage, dass der Spieler mit seiner Geste die Zuschauer provoziert hat. Nach der Geste sind wahrscheinlich Worte gefallen, die nicht passen. Dann hat ihn der Schiedsrichter ausgeschlossen. Sonst war es komplett ruhig und friedlich." Spieler wird gesperrt Fakt ist: Referee Eisner ließ nach dem Tor per Lautsprecher durchsagen, dass die Partie abgebrochen wird, sollte es zu weiteren rassistischen Rufen kommen. Der Spielbericht wurde vom ÖFB untersucht. Die Rote Karte für Tekpetey hat Konsquenzen, denn der Spieler hat eine Sperre von einer Partie erhalten. Eine weitere Sperre von einem Spiel ist auf Bewährung ausgesetzt. Gurten droht eine empfindliche Geldstrafe. "Grundsätzlich verurteilt der ÖFB natürlich jegliche Form von Rassismus aufs Schärfste", lässt der Verband ausrichten. "In diesem Verfahren werden beide beteiligten Vereine die Möglichkeit zur Stellungnahme bekommen. Eine Entscheidung über mögliche Sanktionen wird durch das Komitee für Cup - Bewerbe gefällt und erfolgt zeitnah nach Einholung der Stellungnahmen und einem etwaigen mündlichen Verfahren."

(gr)