Österreich

Regen: Einfamilienhaus in Gratkorn evakuiert

14.09.2021, 15:01
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Nach den massiven Regenfällen am vergangenen Wochenende ist noch am Sonntag ein Einfamilienhaus in Gratkorn nördlich von Graz evakuiert worden. Ein Hang war abgerutscht und hatte eine kleine Häusersiedlung im Hinterland erwischt. Eine der Außenwände eines Gebäudes droht nun einzustürzen, die Asphaltdecke im Hofbereich eines anderen Hauses sei laut der betroffenen Gemeinde metertief eingebrochen.

"Der Schaden ist enorm. Ich habe heute den Landeshauptmann (Franz Voves, Anm.) von diesem Vorfall in Kenntnis gesetzt, damit die betroffene Familie so rasch wie möglich Unterstützung erfährt", sagte Bürgermeister Ernest Kupfer (SPÖ) am Montag. Die Bewohner des beschädigten Hauses konnten vorübergehend bei Verwandten Unterschlupf finden. Aus ihren vier Wänden durften sie aus Sicherheitsgründen nur mehr die wichtigsten Utensilien mitnehmen. Von den Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen wurde auch eine Straße, die für den Verkehr gesperrt werden musste, sowie ein Gasthaus. Ein Sachverständiger des Landes soll noch Montagabend das beschädigte Einfamilienhaus begutachten, hieß es in der Aussendung der Gemeinde.   Überhaupt haben die  massiven Regenfront en, die , in der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und Burgenland vielerorts zu Überschwemmungen und Hangrutschungen geführt. Mehrere steirische Bahnstrecken wurden gesperrt. In Kärnten wurden Straßen nach Murenabgängen gersperrt. Auch in Niederösterreich wurden Häuser überschwemmt, die Kanalisation konnte das Wasser nicht mehr fassen und so sprudelte selbst aus Toiletten Wasser zurück in die Häuser. Über die Ufer getretene Bäche, überflutete Straßen, Gebäude und landwirtschaftliche Flächen prägten seit Samstagabend das Bild in den betroffenen Gebieten, vor allem . Erst am Sonntagnachmittag begann sich die Lage langsam zu entspannen. Steiermarkweit waren bis zu 3.500 Feuerwehrleute im Einsatz, in Niederösterreich waren es allein im Bezirk Baden 100. Seit Sonntagfrüh ging die Zahl der Notrufe allerdings zurück, am Nachmittag kamen keine neuen Alarme mehr hinzu, so Meier. Es waren aber noch geschätzte 300 bis 400 Feuerwehrleute im Einsatz. Detailberichte über die Lage in der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und dem Burgenland finden Sie auf den nächsten Seiten. , hat in der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und Burgenland vielerorts zu Überschwemmungen und Hangrutschungen geführt. Steiermark Steiermarkweit waren rund 3.500 Feuerwehrleute im Einsatz. Allen voran die Bezirke Leibnitz, Graz-Umgebung, Weiz wie auch Teile des Bezirkes Südoststeiermark hatten mit Überschwemmungen und Hangabrutschungen zu kämpfen. Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels schloss man weitere Einsätze nicht aus. Laut Landeswarnzentrale hat sich die Situation in der Nacht etwas entspannt. Die Südbahnstrecke der ÖBB zwischen Leibnitz und Spielfeld-Strass bis Montagabend gesperrt. Der Ersatzbusbetrieb wurde 15 Minuten vorverlegt, damit Pendler aus Richtung Spielfeld-Strass die Anschlusszüge rechtzeitig erreichen. Noch bis Sonntagnachmittag bleibt die Ostbahnstrecke zwischen Jennersdorf und Szentgotthard unterbrochen, teilte die ÖBB mit. Mit Tauch- und Schmutzwasserpumpen wurde gegen die Widrigkeiten der Natur gekämpft, vereinzelt mussten laut Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband auch umgestürzte Bäume beseitigt werden. Seit den frühen Morgenstunden sei die Zahl der Notrufe zurückgegangen. Ein Hotspot im Bezirk Leibnitz war die Gemeinde Heimschuh, wo die großflächigen Überflutungen den Einsatz von gleichzeitig zwölf Feuerwehren notwendig machten. Im Grazer Stadtgebiet hat der Starkregen am Samstag dazu geführt, dass die Stege, Radwege und Unterführungen entlang der Mur gesperrt werden mussten. Der Wasserstand der Mur hatte Samstagnachmittag mit 507 Zentimetern die Fünf-Meter-Vorwarnmarke überschritten und sich laut Einsatzoffizier Gerald Wonner vom Katastrophenschutz sowie der Feuerwehr der Stadt Graz nunmehr stabilisiert. Die Sperren an der Mur bleiben aufrecht. Detailberichte über die Lage in Kärnten, Niederösterreich und dem Burgenland finden Sie auf den nächsten Seiten. , hat in der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und Burgenland vielerorts zu Überschwemmungen und Hangrutschungen geführt. Kärnten In Kärnten hat es in der Nacht auf Sonntag erneut Murenabgänge gegeben, die Straßensperren nach sich gezogen haben. In der Gemeinde Frantschach-St. Gertraud im Bezirk Wolfsberg geriet am Abend ein bewaldeter Hang ins Rutschen, wodurch eine Stützmauer auf einer Länge von 20 Metern rund drei Meter absackte. Da unmittelbar darunter die Packer Bundesstraße (B70) verläuft, wurde die B70 für den gesamten Verkehr gesperrt. Umgeleitet wurde über die Südautobahn A2. Auch in der Gemeinde Hüttenberg im Bezirk St. Veit/Glan geriet ein Hang in Bewegung. Eine Mure verlegte die Klippitztörl-Landesstraße. Da weitere Rutschungen zu befürchten waren, wurde die Straße gesperrt. Insgesamt entspannte sich die Situation am Sonntagvormittag aber ein wenig, nachdem die Regenfälle nachgelassen hatten. Während der Nacht wurden nur noch fünf Feuerwehreinsätze registriert. Detailberichte über die Lage in Niederösterreich und dem Burgenland finden Sie auf den nächsten Seiten. , hat in der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und Burgenland vielerorts zu Überschwemmungen und Hangrutschungen geführt. Niederösterreich In Niederösterreich mussten die Feuerwehren vor allem in den Bezirken Baden und Bruck an der Leitha ausrücken. Nach Angaben des Landesfeuerwehrkommandos trat in der Nacht auf Sonntag in Wolfsthal ein Teich über die Ufer und setzte mehrere Häuser unter Wasser. Sieben Feuerwehren mit 65 Einsatzkräften waren mit Auspumparbeiten beschäftigt. Auch im Bezirk Baden waren mehrere Keller unter Wasser gesetzt. Betroffen waren 60 Objekte in den Gemeinden Pottendorf, Mitterndorf und Ebreichsdorf. In manchen Garagen stand das Wasser eineinhalb Meter hoch, zudem werde Wasser aus der Kanalisation in die Objekte gedrückt, so Resperger. 100 Feuerwehrleute von acht Feuerwehren rückten zu Auspumparbeiten aus (). Detailberichte über die Lage im Burgenland finden Sie auf der nächsten Seite. , hat in der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und Burgenland vielerorts zu Überschwemmungen und Hangrutschungen geführt.   Burgenland Im östlichsten Bundesland hatten vor allem die Feuerwehren im Bezirk Jennersdorf alle Hände voll zu tun.  Insgesamt waren dort seit Samstag rund 500 Florianis im Hochwassereinsatz, zog Bezirksfeuerwehrkommandant Günther Bock eine Zwischenbilanz. Besonders betroffen waren die Ortschaften Mogersdorf und Weichselbaum. Derzeit sehe es gut aus, so Bock Sonntagfrüh. Sollte der Regen wieder deutlich stärker werden, könnte sich die Lage aber erneut zuspitzen. Alle Straßen, die am Samstag noch unter Wasser standen, seien wieder passierbar. Neun Feuerwehren seien aber immer noch im Einsatz um die Pumpstation des Abwasserverbandes in Mogersdorf zu sichern und so das Kanalsystem in Gang zu halten. In den nördlichen Bezirken des Burgenlandes kam es Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag ebenfalls zu wetterbedingten Feuerwehreinsätzen. Am stärksten betroffen war hier der Bezirk Neusiedl am See.