Schnuppertag, der 70 Euro kostet: Ist das erlaubt?

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Um interessierten Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren die Arbeit von Tierpflegern näher zu bringen, bietet der Zoo Linz einen Schnuppertag an. Fünf Stunden lang darf man mitarbeiten, man wird von einem Tierpfleger begleitet. So weit, so gut. Der Haken: Der Zoo verlangt von den jungen Menschen 70 Euro – als Unkostenbeitrag (wir berichteten). "Wir stellen ja den Pfleger zur Seite", sagt Zoo-Geschäftsführerin Tanja Zidzai gegenüber "Heute". Zudem sei es eine Einnahmequelle. Zwei bis drei Interessenten melden sich im Schnitt für die Schnuppertage.

Aber darf der Zoo das? "Heute" hat bei der Arbeiterkammer nachgefragt. "Gesetzwidrig ist es nicht. Allerdings klingen 70 Euro für einen 'Schnuppertag' doch ein wenig unverschämt", betonen die Experten der AK. Ähnliches haben die Mitarbeiter des Rechtsschutzes bisher überhaupt noch nicht gehört.

Unverständnis über Unkostenbeitrag Bei den "Heute"-Lesern kommt die Aktion allerdings auch nicht so gut an. Sie haben ein klare Meinung: "Abzocke… Der Zoo sucht gar kein Personal. Es ist NUR Einnahmequelle", heißt es da. Auf Facebook meinte eine Userin: "Das ist schon sehr unverschämt. Wenn das ein jedes Unternehmen so machen würde, würde es bald keine Praktikanten mehr geben. Und den Wunsch eines Kindes so auszunutzen, weil Eltern zahlen ja dann natürlich eh, ist unterste Schublade." Eine andere Frau schreibt: "Wenn der Schnuppertag positiv abläuft würde man gerne spenden". Sich auf Kosten interessierter Jugendlicher zu "bereichern", das geht gar nicht, meint sie.

(gs)