Wirtschaft

3,2 % mehr Gehalt, 100 € Bonus für Lehrlinge

Die Verhandlungen um den Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft sind in der Nacht auf Dienstag zu einem Ergebnis gekommen.

13.09.2021, 18:07
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Nach 17 Stunden Verhandlungen gab es in der fünften Verhandlungsrunde einen KV-Abschluss in der Sozialwirtschaft. Reinhard Bödenauer, Verhandler für die GPA-djp und Michaela Guglberger von der Gewerkschaft vida freuen sich über eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 3,2 Prozent für die 100.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft. Arbeitgeber und -nehmer zufrieden Zusätzlich zur Lohn- und Gehaltserhöhung wurde ein umfangreiches Arbeitszeitpaket geschnürt: Ein zusätzlicher Urlaubstag für alle ab zwei Jahren Betriebszugehörigkeit, Zuschläge fürs Einspringen, ein Anspruch auf Altersteilzeit, die Möglichkeit Umkleidezeit als Arbeitszeit zu werten sowie die Regelung der geteilten Dienste, welche künftig nur bei mindestens fünf Stunden Tagesarbeitszeit insgesamt möglich sind. Bei den Dienstplänen wird die Planungssicherheit erhöht. Lehrlinge bekommen zusätzlich extra 100 Euro monatlich. Auch die Arbeitgeber-Vertreter sind mit dem Abschluss zufrieden. "Wir haben mit diesem Verhandlungsergebnis eine faire und großzügige Lösung für die insgesamt rund 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden, die auch – und das ist uns besonders wichtig – die Versorgung jener 500.000 Menschen sicherstellt, die täglich unsere Hilfe brauchen", erklärte der Vorsitzende der Sozialwirtschaft Österreich, Erich Fenninger.

Liste Jetzt kritisiert Kritik kam von Daniela Holzinger, der Gesundheits- und Sozialsprecherin der Liste Jetzt. "Ich verstehe die Enttäuschung der Aktiven über diesen Tarifabschluss", so die Abgeordnete. "Er bleibt nicht nur deutlich unter den von der Gewerkschaft gesteckten Zielen, sondern er bietet auch keine Ansatzpunkte für die strukturellen Probleme der Pflege- und Sozialberufe." "Ich schlage daher vor, dass künftig Vertreter des Ministeriums und der Länder mit am KV-Verhandlungstisch sitzen. Schließlich ist die Branche vorwiegend von öffentlichen Geldern abhängig. Und da ist es schon der Job von Ministerin Hartinger-Klein, hier für Nachhaltigkeit zu sorgen", so Holzinger. Die Bilder des Tages

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    (oet)