Politik

Strache über Bespitzelung: "Kein Auftrag von mir"

13.09.2021, 15:03
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Der ehemalige FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache dementiert Berichte, wonach er Parteikollegen ausspionieren ließ. Von ihm habe es keinen Auftrag gegeben.

Hat Heinz-Christian Strache ehemalige Parteifreunde bespitzeln lassen? Diese Vermutung wurde am Donnerstag in diversen Medien laut, die sich auf den Verschlussakt der Staatsanwaltschaft Wien bezogen. Am Nachmittag wandte sich auch Heinz-Christian Strache selbst an die Öffentlichkeit. In einem Facebook-Posting schildert er dabei seine Sicht der Dinge.

Strache spricht darin von "engagierten Bürgern", welche unter Zuhilfenahme von Privat-Detektiven die Hintermänner des Ibiza-Videos ausfindig machen wollten. Mit manchen von diesen sei er, Strache, in Kontakt gewesen. So soll er auch von einigen Ermittlungsergebnissen gewusst haben. Der ehemalige Vizekanzler dementiert aber, dass er für diese Nachforschungen verantwortlich gewesen sei. "Von mir selber gab es jedoch keinen derartigen Auftrag für Ermittlungen und auch definitiv keine Rechnung an die Partei!", schreibt Strache in dem Posting.

Fotos von Parteifreunden

Laut einem Bericht der "Krone" soll Strache an eine parteiinterne Verschwörung geglaubt haben. Ermittler fanden laut Bericht ein Überwachungs-Dossier über Johann Gudenus, der zuvor engmaschig bespitzelt worden sein dürfte. Auch Dominik Nepp, der Strache in Wien als Landesparteichef nachfolgte war offenbar im Visier von Ermittlern. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) ermittelt offenbar in dieser Causa. Das sagt Nepp Nepp postete am Donnerstag ebenfalls auf Facebook und sprach von Enttäuschung: "Meiner Frau ist bereits im Sommer aufgefallen, dass regelmäßig eine Person bei unserer Wohnung herumschleicht und uns ausspioniert. Ich habe das den Behören gemeldet, die bestätigt haben, das es sich um eine private Überwachungsaktion meiner Person und offenbar auch meiner Familie handelt." Von Strache, der "offenbar" dahinterstecke, sei er menschlich sehr enttäuscht. Aber: "Ich beschäftige mich nicht mehr damit. Das Kapitel Strache ist für die FPÖ geschlossen."

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg