Österreich

Sucht-Experte fordert Cannabis auf Rezept

Der Wiener Koordinator für Drogen- und Suchtfragen Ewald Lochner plädiert für neue Regelungen rund um das Thema Cannabis.

13.09.2021, 16:09
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Der Wiener Sucht- und Drogenexperte Ewald Lochner spricht sich für eine gesellschaftliche Debatte rund um das Thema Cannabis aus: "Da wird unsere Position, wonach wir Konsum bzw. Besitz einfach bestrafen, bald nicht mehr haltbar sein", sagte er gegenüber der APA. Lochner, der als Koordinator der Stadt Wien tätig ist, spricht gar von einer "medizinischen Verschreibbarkeit", wobei in speziellen Fällen auch die Krankenkassen für die Kosten aufkommen könnten. Er nennt das Beispiel Deutschland, wo es einen offeneren Umgang mit dieser Thematik gebe.

Auch Änderungen in StVO gefordert

So sehr er mit diesen Worten Cannabis für medizinische Zwecke begrüßt, so klar macht Lochner auch, dass eine gesetzliche Lockerung nur mit einer Novellierung der Straßenverkehrsordnung einher gehen könne. Es mache keinen Unterschied ob jemand wegen Alkohol oder Cannabiskonsum fahruntüchtig ist.

Generell ließe sich eine Lockerung nur über den medizinisch-pharmazeutischen Bereich abwickeln. Dann sei auch sichergestellt welche Inhaltsstoffe verabreicht werden. Auch in Hinblick auf den Straßenverkehr sei die Vorschreibung von Grenzwerten notwendig, so Lochner. (mr)