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Nach Entführungsversuch – Trümmer-Baby nun adoptiert

Im Nordwesten Syriens wurde nach dem Erdbeben ein neugeborenes Baby gefunden. Nach mehreren Entführungsversuchen wurde das Kind nun adoptiert.

22.02.2023, 05:40
Die kleine Aya wurde an der Nabelschnur ihrer toten Mutter aus den Trümmern geborgen.
Anas Alkharboutli / dpa / picturedesk.com

Es war eines der großen Wunder bei der Erdbeben-Katastrophe in der türkisch-syrischen Grenzregion. Unter den Trümmern eines eingestürzten Hauses im Nordwesten Syriens konnten Helfer ein neugeborenes Mädchen retten. Das Baby hing noch an der Nabelschnur seiner toten Mutter. Das kleine Mädchen dürfte offenbar unter den Trümmern auf die Welt gekommen sein.  

Das Baby wurde von den Rettern in ein Krankenhaus in der syrischen Stadt Afrin gebracht und dort auf den Namen Aya getauft. Das Schicksal des kleinen Mädchens ging um die Welt. Tausende wollten das Baby daraufhin adoptieren. 

Nun konnten Verwandte der kleinen Aya ausgemacht werden. Ihr Tante und deren Mann adoptieren das kleine Mädchen. "Sie wird wie eins meiner Kinder sein", gab das Paar an. Die beiden haben selber vier Töchter und zwei Söhne und wohnen seit dem Beben in einem Zelt. 

"Ich wünsche ihr ein angenehmes Leben bei ihrer neuen Familie", erklärte der Leiter der Klinik in Afrin.

Milizen wollten es entführen

Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sollen Milizen vor der Adoption insgesamt dreimal versucht haben, die kleine Aya zu entführen. 

Die Rebellen sollen das Spital gestürmt haben und den Direktor und die Angestellten geschlagen und beleidigt haben. Wie der Krankenhausleiter am Dienstag mitteilte, seien das Baby und das Personal bei dem Vorfall unverletzt geblieben und befinden sich in Sicherheit.

    Menschen versuchen, den Opfern eines eingestürzten Gebäudes zu helfen.
    EPA-EFE

    Rest der Familie wurde bei dem Erdbeben getötet

    Alle weiteren Familienmitglieder des kleinen Mädchens kamen bei dem verheerenden Erdbeben ums Leben. Sie wurden unter den Trümmern begraben und konnten von den Einsatzkräften nicht mehr gerettet werden. Bereits zuvor wurde die Familie von einem schweren Schicksal getroffen und musste aus der Heimatregion fliehen.

    Sie hatten wegen des Bürgerkriegs die instabile Region Deir Essor weiter im Osten in der Hoffnung verlassen, in Dschandairis, einem von der türkischen Armee und pro-türkischen Rebellen kontrollierten Ort, in Sicherheit zu sein. Für viele Menschen wurde Dschandairis nun aber zur Todesfalle. Etwa 50 Gebäude stürzten dort ein.

    Folgende Organisationen leisten Hilfe vor Ort und sammeln Spenden für die Erdbeben-Opfer:Österreichisches Rotes KreuzIBAN: AT57 2011 1400 1440 0144BIC: GIBAATWWXXXSpenden-Kennwort: KatastrophenhilfeCaritas ÖsterreichIBAN: AT23 2011 1000 0123 4560BIC: GIBAATWWXXXKennwort: Erdbeben Syrien und TürkeiDiakonie KatastrophenhilfeIBAN: AT85 2011 1287 1196 6333BIC: GIBAATWWXXXKennwort: Erdbeben-Nothilfe Syrien OnlineJugend Eine Welt-SpendenkontoIBAN: AT66 3600 0000 0002 4000Kennwort: Nothilfe ErdbebenArbeiter Samariterbund ÖsterreichsIBAN: AT04 1200 0513 8891 4144BIC: BKAUATWWKennwort: Türkei/SyrienKızılay - Türkisches rotes KreuzIBAN: DE26 5122 0700 1080 0000 01BIC: TCZBDEFFAHBAP - Türkisches Netzwerk freiwilliger HelferAHBAP DERNEĞİIBAN: TR 15 0006 4000 0021 0212 1502 77BIC:ISBKTRISAFAD - Offizielles türkisches KrisenpräsidiumIBAN: TR 19 0001 0017 4555 5555 5552 06BIC: TCZBTR2AAKUT - Türkischer Such- und RettungsvereinIBAN: TR12 0006 4000 0021 0806 6661 44BIC: ISBKTRIS