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Tod von zwei Mädchen an Zugstrecke gibt Rätsel auf

14.09.2021, 03:19
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Bild: Radoslaw Polizio (dapd)

Der tragische Tod zweier Mädchen an einem Bahnübergang im bayerischen Günzburg gibt der Polizei Rätsel auf. Weshalb die beiden 15-Jährigen den herannahenden Zug übersahen, blieb auch am Freitag zunächst unklar.

Möglicherweise habe starker Regen zum Zeitpunkt des Unfalls am Donnerstagabend ihre Sicht behindert, sagte ein Polizeisprecher in Kempten. Die Mädchen hatten einen Bahnübergang überquert und wurden von einem Zug überfahren. Beide Opfer starben noch an der Unfallstelle. Die 16 Jahre alte Schwester des einen Opfers konnte den Übergang rechtzeitig überqueren. Sie war als erste losgelaufen. Die Jugendliche und der 39 Jahre alte Lokführer - die beiden wichtigsten Augenzeugen - standen nach dem Unfall unter Schock und konnten auch am Freitag noch nicht befragt werden. Die beiden und Angehörige der Opfer bekamen Hilfe von Krisen-Teams. "Wir haben momentan keine Hinweise"   Anders als an der Straße gebe es an dem Fußweg keine Schranke, dafür aber ein rotes Warnlicht, sagte der Polizeisprecher. "Ob sie das Rotlicht übersehen oder missachtet haben, entzieht sich momentan unserer Kenntnis." Die Warnanlage funktionierte nach ersten Erkenntnissen. "Wir haben momentan auch keine Hinweise, dass die Mädchen abgelenkt waren, etwa durch Telefonieren." Neben dem Warnlicht gibt es dort nach Polizeiangaben ein Andreaskreuz sowie eine rot-weiß gekennzeichnete Sperre, die Fußgänger umgehen müssen. Die Staatsanwaltschaft Memmingen erstelle ein unfallanalytisches Gutachten, teilte die Polizei mit. Ein Gutachter kam an den Unfallort. Außerdem seien die Daten des Fahrtenschreibers im Triebwagen gesichert worden. Die Auswertungsergebnisse sollen in den nächsten Wochen vorliegen. Wohin die Mädchen unterwegs waren, blieb zunächst unklar. Die Polizei sucht Zeugen, die den Unfall beobachtet haben.