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Tödliche Hitze kommt schneller als vermutet

Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit können eine tödliche Kombination sein, die durch den Klimawandel bereits jetzt, weit früher als erwartet, Opfer fordern kann. An manchen Orten der Welt sind bereits Menschenleben gefährdet.

12.05.2020, 11:38
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Neue Hitzerekorde kommen früher als erwartet.
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Die in Folge des Klimawandels ausgelösten, neuen globalen Hitzerekorde, die Todesopfer fordern können, sollten noch ein paar Jahrzehnte auf sich warten lassen, so die bisherige Annahme von Forschern. Eine Auswertung von Wetterdaten widerlegt diese Vermutungen nun. Denn hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze fordern schon jetzt an einigen Orten der Welt die ersten Menschenleben.

Die für den Menschen kritischeTemperatur liegt bei 45 Grad Celsius und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit. Davor reicht der Mechanismus des Schwitzens für den Körper aus, um genügend abzukühlen. Wenn diese Temperatur erreicht ist, schafft er das jedoch nicht mehr. Das kann selbst für gesunde Menschen ohne geschwächtes Immunsystem tödlich sein.

Das sind die ersten Hitze-Hotspots

Die früheren Berechnungen hatten ergeben, dass gewisse Regionen der Welt diesen Wert erst ab der Mitte des Jahrhunderts erreichen würden. Nun stellt sich jedoch heraus, dass die Folgen der Klimaerwärmung schon früher eintreten und der extreme Wert an manchen Orten bereits jetzt erreicht wird. "Frühere Studien sagten voraus, dass dies in einigen Jahrzehnten eintreten würde, aber stattdessen passiert es bereits jetzt", sagt Studienleiter Colin Raymond vom NASA Jet Propulsion Laboratory, der die Daten ausgewertet hat. Die Feststellung basiert auf der Analyse von 40 Jahre zurückreichenden Daten von Wetterstationen aus aller Welt.

Zu den aktuell bereits betroffenen Gebieten zählen die Küsten des Persischen Golfs sowie Flusstäler in Pakistan und Indien. In Teilen Mexikos, die sich in der Umgebung des Golfs von Mexiko und Kaliforniens befinden sowie in der venezolanischen Küstenstadt San Francisco liegen die Temperaturen nur knapp unter dem alarmierenden Wert.

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