Wirtschaft

Trotz Übergangsfrist kaum Barrierefreiheit in Ö

14.09.2021, 01:45
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Bild: Fotolia

Zehn Jahre hatten Österreichs Firmen und Ämter Zeit, ihre Gebäude barrierefrei zu machen. Rollstuhlfahrer, alte Menschen oder Personen mit Kinderwägen sollten es dadurch leichter haben. Doch nach zehn Jahren Übergangsfrist hat sich kaum etwas getan. Der erste, der sich Aufschub gewährt, ist der Bund selbst.

Zehn Jahre hatten Österreichs Firmen und Ämter Zeit, ihre zu machen. Rollstuhlfahrer, alte Menschen oder Personen mit Kinderwägen sollten es dadurch leichter haben. Doch nach zehn Jahren Übergangsfrist hat sich kaum etwas getan. Der erste, der sich Aufschub gewährt, ist der Bund selbst. Kein Wunder, dass kleine Betriebe nicht mit Umbauten tätig wurden, wenn der Gesetzgeber selbst säumig ist. Seit 2006 gibt es das inzwischen nicht mehr so neue Behindertengleichstellungsgesetz. Damals gab man Unternehmen ein Jahrzehnt Zeit, Änderungen vorzunehmen. Seit 1.1.2016 sollten Gebäude upgedatet sein. Kaum jemand hat aber umgebaut.  Vier Jahre Nachfrist: Bund greift als erster zu Nun gewährt der Bund weitere vier Jahre Nachfrist. Die ersten, die diese Zeitspanne in Anspruch nehmen, sind öffentliche Gebäude selbst. Denn selbst der Bund hat es in zehn Jahren nicht geschafft, alle schwer zugänglichen Häuser nachzurüsten.  Zahnloses Gesetz: Geschäftsleute stecken Kopf in Sand Einer der Gründe, warum sich baulich nicht viel getan hat ist, dass es eine Ausnahmeregelung. Den Aufwand ersparen sich die, bei denen ein Umbau "nicht zumutbar" ist. Die meisten Geschäftsleute hoffen, dass das bei ihnen zutrifft - und warten lieber ab, bevor sie tätig werden. Dass Betroffene nur auf Schadenersatz, nicht jedoch auf die Umsetzung von Umbauten klagen können, zeigt, wie zahnlos die Regelung ist. Da ein Umbau  Geld kosten würde, zieren sich die Geschäftsleute. Barrierefreiheit wäre Wettbewerbsvorteil  Was den Geschäftsleuten nicht einleuchtet ist, dass sie jetzt noch die Chance hätten, sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Gerade im Tourismus gibt es großen Bedarf an barrierefreien Unterkünften und kaum ein Angebot.