Oberösterreich

Trotz Vergewaltigungs-Prozess: Politiker tritt an

Obwohl ein Verfahren wegen Vergewaltigung gegen ihn läuft: Bürgermeister Jürgen H. (54) will bei der OÖ-Wahl im Herbst erneut kandidieren.

06.07.2021, 12:34
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Jürgen H. (li.) mit seinem Anwalt vor Gericht.
Matthias Lauber/ Laumat.at

Es gab bereits mehrere Prozesstermine, aber noch kein Urteil. Gegen Jürgen H. (54), ÖVP-Bürgermeister in Oberösterreich, läuft seit Monaten ein Verfahren wegen mehrfacher Vergewaltigung und sexueller Belästigung (wir berichteten).

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Politiker vor, in der Zeit von 2014 bis 2016 eine Mitarbeiterin zwei Mal sexuell belästigt und gleich drei Mal vergewaltigt zu haben. Im November des Vorjahres wurde Anklage erhoben. Die Staatsanwaltschaft stützt sich dabei auf DNA-Spuren, die von der Frau aufbewahrt wurden.

Der ÖVP-Bürgermeister bestreitet die Vorwürfe

Der Politiker selbst bestreitet die Vorwürfe (für ihn gilt die Unschuldsvermutung). Er behauptet, die Vorfälle hab es gar nicht gegeben. Und bei den DNA-Spuren handle es sich um manipulierte Beweisstücke.

Obwohl der Ausgang des Verfahrens immer noch offen ist, hat der ÖVP-Politiker entschieden, bei der kommenden Wahl am 26. September wieder als Bürgermeisterkandidat anzutreten. "Nach Rücksprache mit meiner Familie, einer klaren Entscheidung der ÖVP-Ortsgruppe und dem enormen Zuspruch aus vielen Teilen der Bevölkerung, habe ich mich, trotz einer noch ausstehenden gerichtlichen Entscheidung, entschlossen, mich erneut der Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde zu stellen", zitiert die "BezirksRundschau" aus einem Schreiben an die Gemeindebürger.

"Ich kämpfe für mein Recht!"

Darin betont er: "Ich habe nichts Unrechtes getan, daher kämpfe ich für mein Recht! Die Kandidatur ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Auseinandersetzung für Gerechtigkeit und für alle, die mir ihr Vertrauen schenken und mich dies auch in den letzten Monaten wissen ließen."

Wie groß der Rückhalt in der Bevölkerung tatsächlich ist, wird sich bei der Wahl im Herbst zeigen.

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