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Trumps Pläne könnten 10 Billionen Dollar verschlingen

14.09.2021, 01:01
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Bild: Reuters

Am Dienstag hat US-Präsident Donald Trump in Washington seine Pläne für eine Steuerreform skizziert. Massive Steuerentlastungen von Unternehmen und der Mittelschicht sowie mehr Geld für's Militär sollen durch Wirtschaftswachstum ausgeglichen werden. Aber Experten warnen: In den kommenden zehn Jahren könnte das 10 Billionen Dollar an neuen Staatsschulden bedeuten.

Am Dienstag hat US-Präsident Donald Trump in Washington seine Pläne für eine Steuerreform skizziert. Massive Steuerentlastungen von Unternehmen und der Mittelschicht sowie mehr Geld für's Militär sollen durch Wirtschaftswachstum ausgeglichen werden. Aber Experten warnen: In den kommenden zehn Jahren könnte das 10 Billionen Dollar an neuen Staatsschulden bedeuten. Und: Er prangerte den zunehmenden Antisemitismus im Land an. In seiner ersten Rede vor dem US-Kongress in der Nacht auf Mittwoch bemühte sich Trump erstmals um ein staatsmännisches Auftreten. Die Abgaben für Unternehmen sollen von 35 Prozent auf 15 fallen, viele Arbeitnehmer müssten künftig gar keine Steuern mehr zahlen: Die Pläne des neuen US-Präsidenten treiben Ökonomen den Angstschweiß auf die Stirn. Dass diese Steuerreform tatsächlich durch eine Konkjunkturbelebung gegenfinanziert werden kann, daran glaubt niemand wirklich. Bereits jetzt, argumentieren Kritiker, würden die meisten Unternehmen durch Schlupflöcher deutlich weniger als 35 Prozent an den Fiskus abgeben. Trump sollte das selbst am besten wissen, schließlich gibt es Hinweise, dass er über Jahre keinen Cent an Steuern gezahlt hat. Dass die Senkung des Steuersatzes den erhofften Wirtschafts-Boom auslöst, sei daher fraglich. Dass Importe in Zukunft mit Strafzöllen belegt werden und bei den Umwelt- und Bildungsressorts gespart wird, sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein - zumal gleichzeitig die Verteidigungs- und Rüstungsausgaben um 54 Milliarden Dollar steigen sollen. Barack Obama hatte in seiner Amtszeit die Staatsverschuldung Schritt für Schritt verringert, jetzt befürchten Experten den Sturz in die Schuldenfalle. Schon in zehn Jahren, so die Sorge, könnte Trumps Steuerreform mehr als 10 Billionen Dollar gekostet haben. Fraglich ist freilich, ob Trump seine großspurigen Ankündigungen auch umsetzt. Es wäre nicht das erste Mal, dass der US-Präsident leere Phrasen drischt. Trump prangert Antisemitismus an Er prangerte zu Beginn die jüngsten Hassverbrechen in den USA an. Die Drohungen gegen jüdische Gemeinden und die tödlichen Schüsse in Kansas würden daran erinnern, dass die USA zusammenstehen und Hass in all seiner Form verurteilen müssten. In den vergangenen Tagen hatte es eine Welle von Drohungen gegen jüdische Einrichtungen gegeben. Unbekannte schändeten einen jüdischen Friedhof in Philadelphia. In Kansas erschoss ein pensionierter Soldat in einer Bar einen Inder.