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Türkei gewährt Kurden Zugang zu Kobane

14.09.2021, 14:54
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Die Türkei verspricht, den kurdischen Peschmerga-Milizen Zugang zu der von IS-Terroristen belagerten nordsyrischen Stadt Kobane zu verschaffen. Die US-Streitkräfte haben die kurdischen Kämpfer vor Ort mit neuen Waffen und Munition versorgt. Zuletzt hatten sie aus Versehen einen Angriff gegen Kurden geflogen.

Die Türkei verspricht, den kurdischen Peschmerga-Milizen Zugang zu der von geflogen. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte am Montag in Ankara, man helfe den Peschmerga beim Grenzübertritt. Das ist neben der Hilfe durch die USA ein wichtiger Schritt im Konflikt. C-130-Transportmaschinen haben Waffen, Munition und medizinische Hilfsgüter in der Nähe der Stadt abgeworfen. Es habe "mehrere" Versorgungsflüge gegeben. Das Material stamme von den kurdischen Behörden im Nordirak. Die Aktion soll laut Militärkommando dazu beitragen, die Verteidigung der Stadt gegen den Ansturm des IS aufrechtzuerhalten. Wie reagiert die Türkei? Die Versorgung der Kurden durch die USA könnte nun vor allem die Türkei verärgern: Noch am Sonntag hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Bewaffnung der kurdischen Kämpfer in Syrien erneut abgelehnt. "So etwas von uns zu erwarten ist unmöglich", sagte Erdogan laut türkischen Medien. Ankara sieht die syrische Kurdenmiliz, die Kobane verteidigt, nämlich genauso als Terrororganisation an wie die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in der Türkei. Am Wochenende hatten sich Kurden und Islamisten die heftigsten Kämpfe seit Tagen um Kobane geliefert. Die Miliz "Islamischer Staat" (IS) nahm die kurdischen Verteidiger dabei wieder versärkt unter Beschuss, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. 135 Luftschläge in Kobane Der Kampf um die strategisch wichtige Stadt an der türkischen Grenze tobt bereits seit einem Monat. Seitdem sind nach Angaben der Regierung in Ankara rund 200.000 Menschen aus der Gegend in die Türkei geflohen. Der IS-Vormarsch konnte mit US-Luftangriffen gestoppt werden. Demnach hat es bisher allein mehr als 135 solcher Schläge gegen die extremistischen Angreifer bei Kobane gegeben. Die USA setzen ihre Attacken fort. Nach Angaben der Beobachtungsstelle kam es bei den US-Luftangriffen in Syrien auch zu zivilen Opfern. Sieben seien ums Leben gekommen, als am Freitag eine Gasanlage in der Nähe der Stadt al-Khasham in der östlichen Provinz Deir al-Zor getroffen worden sei. Weitere drei Zivilisten seien Donnerstagnacht in der nordöstlichen Provinz al-Hassakah ums Leben gekommen.