Österreich

Über 25.000 Blitze elektrisierten Österreich

Man kann wohl sagen, dass wir das erste "Sommergewitter" hinter uns haben - und das im April. Und dieses hatte es in sich.

13.09.2021, 20:53
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Genau 25.013 Mal hat es auf österreichischem Boden gekracht. Denn so oft schlugen landesweit Blitze ein. Spitzenreiter war einmal mehr die Steiermark, wo bereits eine Woche zuvor heftige Gewitter für Überflutungen und Hagel im Großraum von Graz und Leibnitz gesorgt hatten.. Der laufende Monat ist zudem weiterhin auf dem besten Weg, der wärmste Aprilmonat seit Messbeginn zu werden. Blitze, Hagel und Sturmböen Bereits seit Wochen herrschen überdurchschnittliche Temperaturen im Alpenraum. Am Montag wurde die Luftschichtung im Vorfeld einer Kaltfront labiler und landesweit kam es zu Schauern und Gewittern. In Wien gab es bereits in den Morgenstunden ein Gewitter, wobei am östlichen Stadtrand ein Arbeiter auf einem Feld von einem Blitz getroffen und lebensgefährlich verletzt wurde. Tagsüber verlagerte sich der Schwerpunkt zunächst auf den Südosten des Landes, so gab es dort zahlreiche Hagelmeldungen und vereinzelt auch kleinräumige Überflutungen: "Besonders betroffen waren die Bezirke Jennersdorf im Burgenland sowie Fürstenfeld in der Steiermark", sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe bei UBIMET. In den Abendstunden zogen dann auch über Vorarlberg und Salzburg kräftige Gewitter hinweg.

Gewitterhotspot Steiermark In Summe wurden landesweit 25.013 Blitze detektiert, davon 8.003 in der Steiermark, 4.947 in Salzburg und 3.777 in Niederösterreich. Auf der vergleichsweise kleinen Fläche von Wien gab es immerhin 143 Entladungen. Blitzreichste Gemeinde war Salzburg-Umgebung mit 2.216 Blitzen, gefolgt von Hallein mit 2.191 und Jennersdorf mit 1.590. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 363.000 Ampere wurde in der Gemeinde Übelbach im steirischen Bezirk Graz-Umgebung registriert. Das entspricht in etwa der 23.000-fachen Stromstärke einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere. Weiters wurden örtlich auch stürmische Böen verzeichnet: in Windischgarsten (OÖ) 76 km/h, in Innsbruck (T), Mörbisch (B) und Hollenthon (NÖ) 72 km/h. April auf Rekordkurs Der April 2018 war aus meteorologischer Sicht bereits jetzt außergewöhnlich. Besonders im Norden und Osten entsprachen die Temperaturen bislang jenen eines durchschnittlichen Mais. "Derzeit beträgt die Temperaturabweichung landesweit etwa +5 Grad, der bisherige Spitzenreiter anno 2007 schloss um 3,7 Grad zu warm ab", erinnert sich der Experte. Am Donnerstag und Freitag gelangen zwar vorübergehend kühlere Luftmassen ins Land, ab dem Wochenende zeichnen sich aus heutiger Sicht aber neuerlich deutlich überdurchschnittliche Temperaturen ab. (red)