Wien
Uniqa-Tower wird zum Gedenken zu "Namensturm"
Zum Gedenken an die Novemberpogrome 1938 lässt die Uniqa an der Fassade ihres Towers die Namen von 68 ermordeten Jüdinnen und Juden leuchten.
"Die Nacht der Novemberpogrome von 9. auf 10. November 1938 markiert den Beginn der Shoah. Diesen furchtbaren Ereignissen des Novembers 1938 sind wir verpflichtet zu gedenken, gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus aufzutreten und anzukämpfen", scheibt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf seiner Facebook-Seite. Auch Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (G) erinnert in ihrem Facebook-Posting auch an die 6.547 Jüdinnen und Juden, die festgenommen wurden, davon wurden 3.700 davon in das Konzentrationslager Dachau gebracht.
Auch die Uniqa leistet einen Beitrag zum Gedenken. 68 Jüdinnen und Juden, die in der direkten Nachbarschaft des heutigen UNIQA Towers in der Unteren Donaustraße 21 (Leopoldstadt) wohnten, wurden im Zuge des Holocaust ermordet. Ihre Namen werden heuer zum dritten Mal am 9. und 10. November zum Gedenken an den 82. Jahrestag des Novemberpogroms auf der Fassade des UNIQA Towers zu lesen sein.
Uniqa-Tower wird für zwei Nächte zum "Namensturm"
Mit Einbruch der Dunkelheit werden für zwei Abende in einer zwölfminütigen Endlosschleife 68 Namen von Opfern des Holocausts auf der LED-Fassade des 21-stöckigen UNIQA Towers am Donaukanal erscheinen, der in dieser Zeit zum "Namensturm" wird. Die Namen erstrecken sich dabei über jeweils vier Stockwerke des Towers und sind weithin sichtbar.
Es sind die Namen jener jüdischen Anrainerinnen und Anrainer, die bis zu ihrer Deportation in der direkten Nachbarschaft zur heutigen UNIQA Zentrale in der Ferdinandstraße 12 bis 18 sowie der Unteren Donaustraße 23 bis 25 gewohnt hatten. Tausende Personen, die täglich den Tower passieren, sollen mit dem Namensturm ein sichtbares, starkes Zeichen der Erinnerung sehen, das symbolisch für alle über 65.000 österreichischen Holocaustopfer steht, so die Uniqa in einer Aussendung.
Wissenschaftliche Basis des "Namensturms" ist die Opfer-Datenbank des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW). Diese bietet auch einen virtuellen Rundgang, der zu den letzten Wohnadressen der NS-Opfer führt.