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USA erlauben Waffen aus dem 3D-Drucker

Die US-Regierung hat nach einem jahrelangen Rechtsstreit nun erlaubt, dass sich ab 1. August jedermann Waffen zu Hause ausdrucken kann.

13.09.2021, 19:57
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Eine Waffe aus einem 3D-Drucker
Bild: zVg

Ab übermorgen dürfen sich US-Amerikaner ganz legal im Internet Baupläne für Waffen aus dem 3D-Drucker besorgen und diese zu Hause umsetzen. Ohne Checks, ohne Registrierung. Waffengegner sind entsetzt, dass jetzt jedermann ganz einfach sogar an Sturmgewehre kommen kann, die von Metalldetektoren nicht erkannt werden. Auch wenn dies in anderen Ländern der Welt weiterhin verboten sein mag, so sind die Anleitungen nun trotzdem auf zahlreichen Webseiten frei verfügbar – ein Traum für Kriminelle und Terroristen. Der US-Amerikaner Cody Wilson hatte bereits 2013 einen ersten Bauplan für eine ausdruckbare Waffe online gestellt. Das US-Außenministerium schritt ein und zwang ihn, die Anleitung offline zu nehmen. Er klagte dagegen und im Juni diesen Jahres zog die US-Regierung ihre Einwände zurück – womöglich da man befürchtete, den Rechtsstreit schlussendlich ohnehin zu verlieren.

Anderes Waffenverständnis Denn in den USA ist das Recht der Bürgern, Waffen zu tragen, in der Verfassung verankert. Erst kürzlich bestätigte ein Bundesgericht das Recht, Waffen zur Selbstverteidigung offen zu tragen, auch wenn die Gesetze einiger Bundesstaaten dies einschränken. Die finale Entscheidung darüber wird wohl der Oberste Gerichtshof fällen müssen. Befürworter von Waffen aus dem 3D-Drucker argumentieren damit, dass sich jetzt ohnehin schon jeder aus legalen Materialien eine Waffe basteln kann; der 3D-Druck sei bloß eine technische Weiterentwicklung. Außerdem gelten solche Waffen als sehr unzuverlässig: Einerseits ist die Treffsicherheit gering, andrerseits gehen sie oft nach wenigen oder sogar nur einem Schuss kaputt. "Wenn du ein Bandenmitglied in Los Angeles bist, wirst du hergehen und Zehntausende Dollar ausgeben, um einen Drucker zu kaufen und eine Pistole zu drucken, die schlecht funktioniert, oder wirst du einfach irgendwo eine stehlen?", fragt Larry Keane von der Handelsvereinigung National Shooting Sports Foundation. (red)

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