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Verbietet YouTube jetzt wirklich Streich-Videos?

Am Mittwoch überschlugen sich die Medien: YouTube soll angeblich "Prank"-Videos, Clips von gefährlichen Scherzen, verbieten.

13.09.2021, 18:25
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"Die Videoplattform YouTube verbietet fortan Clips, die gefährliche Streiche zeigen", heißt es beim "ORF". "Die 'Bird Box'-Challenge war für YouTube zu viel! Nach einer Serie brandgefährlicher Mutproben und Streiche verbietet die Videoplattform das Hochladen solcher Videos", schreibt die "Bild". "YouTube will die Dummheit abschaffen", attestiert gar "SmartDroid". Doch stimmt das überhaupt? Wir haben bei Google Österreich nachgefragt. Die Medienberichte, wonach YouTube Prank-Clips verbietet und Nutzer, die solche verbreiten, sperrt, kommen nicht aus dem Nirgendwo. Grund ist ein Eintrag auf Twitter vom 15. Jänner, in dem YouTube angibt, seine Gemeinschaftsstandards aktualisiert zu haben. Das hat eine Nachrichtenlawine ausgelöst, in der nun aus heiterem Himmel massenweise Sperren von Usern und tausende Blockierungen von Videos angedeutet werden. Stimmt nicht, sagt Google Österreich. Es handelt sich "um keine Änderung unserer Guidelines". "Die Richtlinien bezüglich gefährlicher oder gesundheitsgefährdender Streiche und sogenannter 'Challenges' wurden schon die längste Zeit konsequent um- und durchgesetzt", so der Google-Sprecher Wolfgang Fasching-Kapfenberger. Was nun einzig und allein passiert ist: "Basierend auf Feedback von YouTubern haben wir diese Richtlinien klarer und deutlicher gemacht."

Nur Verbotenes konkretisiert Heißt konkret: Die große Sperr- und Verbotswelle auf YouTube ist erfunden. Tatsächlich hat sich nichts verändert, außer dass Nutzer besser Bescheid wissen, welche Inhalte auf YouTube verboten sind und wie YouTube die hochgeladenen Videos prüft (hier nachzulesen).

So heißt es nun konkret, dass Videos wie die Tide Pot Challenge oder die Fire-Challenge, bei denen Teilnehmer entweder Waschmittel essen oder sich selbst mit brennbaren Flüssigkeiten in Bbrand stecken, keinen Platz auf YouTube haben. Das war auch bisher so, YouTube hatte es aber weniger konkret mit "Challenges, die Tod verursachen können oder in einigen Fällen haben" umschrieben.

"Trends angemessen berücksichtigen" "YouTube hat Videos, die schädliche oder gefährliche Aktivitäten fördern, seit langem verboten. Wir überprüfen und aktualisieren regelmäßig unsere Durchsetzungsrichtlinien, um sicherzustellen, dass sie stimmig sind und aufkommende Trends angemessen berücksichtigt werden", so das offizielle Statement von Google. "Von YouTubern haben wir Feedback bekommen, dass wir einige Community Guidelines klarer machen könnten. Daher haben wir Informationen veröffentlicht in denen unsere Richtlinien gegen Streiche, sogenannte 'Pranks", dargelegt sind, die andere dazu bringen um ihre Sicherheit zu fürchten oder Kinder und schutzbedürftige Personen in ernsthafte Angst versetzen", so Google abschließend.