Wirtschaft

Verdienste lagen 2014 bei 13,87 Euro brutto pro Stunde

14.09.2021, 01:32
Teilen
Bild: Fotolia

Unselbständig Beschäftigte verdienten in der Privatwirtschaft 2014 im Schnitt 13,87 Euro brutto pro Stunde, wie Statistik Austria berichtet. Im Vergleich zur Verdienststrukturerhebung 2010 stiegen die Bruttostundenverdienste nominal um 8,5% (durchschnittlich 2,1% pro Jahr). Inflationsbereinigt zeigt sich jedoch, dass die mittleren Bruttostundenverdienste real seit 2010 um 1,1% zurückgingen (-0,3% pro Jahr).

Unselbständig Beschäftigte verdienten in der Privatwirtschaft 2014 im Schnitt 13,87 Euro brutto pro Stunde, wie Statistik Austria berichtet. Im Vergleich zur Verdienststrukturerhebung 2010 stiegen die Bruttostundenverdienste nominal um 8,5% (durchschnittlich 2,1% pro Jahr). Inflationsbereinigt zeigt sich jedoch, dass die mittleren Bruttostundenverdienste real seit 2010 um 1,1% zurückgingen (-0,3% pro Jahr). Im Produzierenden Bereich waren die Verdienste 2014 mit 15,19 Euro traditionell höher als im Dienstleistungsbereich mit 13,12 Euro. Beschäftigte im Dienstleistungsbereich verdienten demnach brutto pro Stunde um 13,6% weniger als Beschäftigte im Produzierenden Bereich. Starke Verdienstunterschiede nach Branchen und Berufen Am höchsten waren die Verdienste 2014 in den Bereichen "Energieversorgung" (22,60 Euro), "Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen" (20,40 Euro) sowie "Information und Kommunikation" (19,37 Euro). Im größten Wirtschaftsabschnitt "Herstellung von Waren" lagen die Verdienste 2014 bei 15,48 Euro. Beschäftigte im "Handel" verdienten im Vergleich mit 12,32 Euro brutto pro Stunde und somit 20,4% weniger.  Die niedrigsten Bruttostundenverdienste verzeichnete die "Beherbergung und Gastronomie" mit 8,67 Euro brutto pro Stunde (ohne Trinkgelder). Nach Berufsgruppen lagen die Verdienste von Führungskräften mit 29,24 Euro erwartungsgemäß an der Spitze, gefolgt von Beschäftigten in akademischen Berufen mit 20,22 Euro und Fachkräften in technischen und gleichrangigen nichttechnischen Berufen mit 17,12 Euro. Bürokräfte und verwandte Berufe verdienten mit 14,05 Euro etwas weniger als Personen in Handwerks- und verwandten Berufen mit 14,47 Euro. Am niedrigsten waren die Verdienste von Beschäftigten in Dienstleistungsberufen sowie Verkäuferinnen und Verkäufern mit 10,69 Euro bzw. Hilfsarbeitskräften mit 9,91 Euro brutto pro Stunde. Geschlechtsspezifischer Lohnunterschied leicht rückläufig Die Bruttostundenverdienste der Frauen waren gemessen am Median in allen erhobenen Branchen und Berufshauptgruppen niedriger als jene der Männer. Ganz allgemein lagen die Verdienste der Frauen mit 12,23 Euro um 19,0% unter jenen der Männer mit 15,09 Euro. Bei der letzten Erhebung für das Jahr 2010 lag der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern noch bei 21,1% das ergibt einen leichten Rückgang von 2,1 Prozentpunkten in vier Jahren. 2006 verdienten Frauen brutto pro Stunde 22,7% weniger als Männer, das ergibt einen Rückgang von 3,7 Prozentpunkten für die gesamte Periode 2006-2014. Positiver Einfluss der Ausbildung auf das Einkommen Bezogen auf das Bildungsniveau verdienten Beschäftigte mit höchstens Pflichtschulabschluss 2014 10,47 Euro brutto pro Stunde. Die mittleren Verdienste von Personen mit einem Lehrabschluss lagen mit 13,62 Euro um 30% darüber. Beschäftigte mit BHS-Matura verdienten mit 16,31 Euro um rund 20% mehr als Absolventinnen und Absolventen einer Lehre. Der Abschluss einer Universität oder Fachhochschule brachte mit 20,59 Euro im Mittel ein Plus von 26% gegenüber einem BHS-Abschluss. Geschlechtsspezifische Lohnunterschiede bestehen aber auch hier. Ab 30 Jahren verdienen Männer deutlich mehr Insbesondere in den Altersgruppen ab 30 Jahren bleiben die Verdienste der Frauen deutlich hinter jenen der Männer zurück. Die Gliederung nach Altersgruppen zeigt zwar insgesamt eine Steigerung der Verdienste mit zunehmendem Alter, der Anstieg der Verdienste ist bei Frauen allerdings nicht so stark wie bei Männern. Während 20- bis 29-jährige Frauen im Mittel 10,71 Euro und damit um rund 15,7% weniger verdienten als Männer in dieser Altersgruppe (12,70 Euro), lagen die Verdienste der Frauen im Alter von 50 bis 59 Jahren bei 13,04 Euro und somit um 24,2% unter jenen der Männer mit 17,21 Euro. Eine starke Zunahme der Verdienste sowohl für Männer als auch Frauen bewirkt hingegen das Senioritätsprinzip, wonach mit der Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen die Verdienste steigen. Im Vergleich zu Beschäftigten mit einer Unternehmenszugehörigkeit von unter einem Jahr verdienten Beschäftigte mit einer Dauer von 10 bis 19 Jahren um 45% mehr und Beschäftigte mit 30 und mehr Jahren fast das Doppelte. Bei Frauen mit langer Unternehmenszugehörigkeit war der Anstieg stärker als bei Männern, sodass sich die Verdienste von Frauen und Männern mit zunehmender Dauer annähern. Es erreichten jedoch nur rund 2% der Frauen und 6% der Männer eine Zugehörigkeit zum Unternehmen von 30 und mehr Jahren.