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Verletzter Biker fand Rowdy mit Unfall-Video

14.09.2021, 02:15
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Bild: privat

Auf ungewöhnliche Weise hat die Polizei einen Lenker ausgeforscht, der einen Motorradfahrer zu Sturz gebracht und Fahrerflucht begangen haben soll. Geholfen hat ein Video, das das Unfallopfer aufgenommen hatte. Heinrich Wicke hatte die Kamera auf seinem Motorrad eingeschaltet, um die Abendstimmung aufzunehmen. Der Fahrerflüchtlige hat sich daraufhin gestellt.

Beim Autobahnknoten Schwechat wurde das Amateurvideo zum polizeilichen Beweismittel. "In dem Moment, in dem ich mich mit dem Motorrad quer gestellt habe und es sich leicht aufgerichtet hat, hat es mich abgeworfen und mein Film ist gerissen. Ab dem Moment kann ich mich nicht mehr an den Unfall erinnern", so Wicke gegenüber dem ORF. Der Film der Kamera lief aber noch weiter und zeigt den Aufprall des Motorrades, nachdem der Lenker abgeworfen worden war. "Die Erinnerung ist wieder gekommen, kurz bevor mich die Sanitäter auf einer Trage in den Sanitätswagen geschoben haben", so Wicke. "Mein Lebensretter war Richard Rechnitzer, er hat die Spur gesichert und den Notruf gewählt", erzählt er gegenüber Heute. Fahrerflüchtliger meldete sich selbst Nach zwei Tagen im Krankenhaus stellte der Niederösterreicher die Filmsequenz ins Internet. Auch die Polizei hatte den Film und konnte mit spezieller Videotechnik Teile des Kennzeichen lesen. "Es gab eine Verknüpfungsanfrage, und somit hatten wir noch fünf Fahrzeuge, die in Frage kamen", sagt Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion Niederösterreich. "Mittlerweile hat sich der Lenker des fahrerflüchtigen Fahrzeuges gemeldet und wird am Donnerstag einvernommen." Permanentes Filmen in der Öffentlichkeit ist laut Datenschutzgesetz verboten - das betrifft auch Kameras auf Fahrzeugen. Als Beweis können solche Filme aber trotzdem verwendet werden.