Österreich

Vermisster Wiener nach 3 Jahren in Italien entdeckt

Seit drei Jahren wurde der 25 Jahre alte Autist aus Wien vermisst, nun tauchte er in Mailand wieder auf.

13.09.2021, 18:35
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Nach Arian wurde in mehreren Fernsehsendungen gesucht.
Bild: Screenshot ATV

Arian S. verschwand am 9. November 2015 spurlos aus einer Betreuungseinrichtung in Wien-Währing. Seitdem fehlte von ihm jede Spur. Er ist Autist und lebte in den letzten drei Jahren in einer Sozialeinrichtung in Mailand. Seinen richtigen Namen verriet er den Betreuern dort erst jetzt, wie die italienische Zeitung "La Repubblica" berichtet. In Italien aufgegriffen Dem Bericht nach wurde Arian S. wenige Tage nach seinem Verschwinden, am 12. November 2015 in Pieve Emanuele bei Mailand entdeckt und in ein Krankenhaus gebracht. In der Klinik der Stadt Sesto San Giovanni machte er einen verwirrten Eindruck, konnte kein Italienisch sprechen.

Erst glaubten die italienischen Ärzte an eine Psychose, später wurde der damals 22-Jährige in einer Gemeinschaft für Autisten untergebracht. Aktenzeichen XY Seine Identität konnten die italienischen Behörden nie herausfinden. Sie registrierte ihn als "Antonio Gallo". Im Mai 2017 war sein Fall sogar Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" und im italienischen Pendant dazu. Lernte die Sprache Der Wiener lernte in seinen Jahren im Ausland sogar einige Worte Italienisch. Deutsch sprach er nie, wohl aber einige Worte Persisch. Dies konnten seine Betreuer aber nicht zuordnen. Arian S. versuchte auch einige Male aus seiner Einrichtung in Italien wegzukommen, konnte aber jedes Mal wieder zurückgebracht werden. Überraschende Wende Kurz nach Weihnachten 2018 dann die überraschende Wende. Als der vermeintliche Antonio Gallo mitbekam, dass sein Zimmerkollege über Weihnachten nachhause gefahren war, wurde er sehr nervös. "Er wollte die Polizei rufen", sagt sein Betreuer Guiseppe Tamburrino. Tamburrino ergriff die Chance und sagte ihm: "Ich rufe die Polizei, wenn du mir deinen richtigen Namen sagst." Das tat Arian/Antonio dann auch. Mithilfe des Nachnames seines persischen Vaters konnte Tamburrino Arians wahre Identität herausfinden. Und Arian bekam auch was er wollte: Die Polizei wurde verständigt und überprüfte per Fingerabdruck, was Tamburrino im Internet recherchiert hatte. Warum das Ganze? Gefragt, warum Arian S. weggelaufen war, gab er an: Er habe den Zug genommen, um "einen Urlaub" zu machen. (red)