Österreich

Volleyballtrainer verging sich an Kindern: Haft

13.09.2021, 21:17
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Am Straflandesgericht Wien wurde der ehemalige Volleyballtrainer zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Er soll Mädchen 16 Jahre lang regelmäßig missbraucht haben.

Der Angeklagte zeigte sich geständig. Er gab zu, die Mädchen als Volleyballtrainer missbraucht zu haben. Das floss ins Urteil mit ein, wie Richterin Sonja Höpler-Salat betonte. Das jüngste Opfer soll sechs Jahre alt gewesen sein. Weiters wurde dem Angeklagten Johannes H. die bisherige Unbescholtenheit zugutegehalten. Außerdem sei es zu keinem Geschlechtsverkehr gekommen. Trotzdem hofft die Richterin, dass die Mädchen "diesen Rucksack nicht ewig mit sich herumtragen müssen". Auch Enkelin unsittlich berührt Der ehemalige Volleyballtrainer meinte vor Gericht, dass die Taten ihn nicht sexuell erregt hätten. Dennoch wolle er eine Therapie machen, damit so etwas nie wieder passiert.

Laut Anklage soll sich H. auch an seiner sechsjährigen Enkelin vergangen haben. Insgesamt habe er sie 42 Mal unsittlich berührt. Die Orte der schrecklichen Taten: Trainingslager, Beach-Volleyball-Grand-Slam in Klagenfurt oder seine eigene Wohnung. Laut eigener Aussage handle es sich bei allen Taten um "Kurzschlusshandlungen". Seine sexuellen Neigungen würden sich nämlich auf ältere Frauen beziehen. Das letzte Mal intim wurde er 1989 - mit seiner Ehefrau. Danach ließ sie sich von ihm scheiden. Kinderpornographie bei Hausdurchsuchung entdeckt 2017 flog der 61-Jährige auf, als er mit einem elfjährigen Mädchen in Klagenfurt campierte und sie dabei unsittlich berührte. Portugiesische Volleyball-Spielerinnen beobachteten die Szenen und erstatteten Anzeige. Seit Mai 2017 sitzt Johannes H. in U-Haft. Bei einer Hausdurchsuchung wurde kinderpornographisches Material sichergestellt. Teilweise dürfte er dieses selbst hergestellt haben. Ex-Trainer soll sich teilgeständig gezeigt haben 50 Mädchen soll der Nachwuchslehrer unsittlich berührt und auch kinderpornografisches Material besessen haben. Der ehemalige Sport-Betreuer zeigte sich teilgeständig, und gab den Missbrauch von sechs der sieben Mädchen zu, aufgrund welcher er angeklagt wurde. Die Aussagen der Opfer wurden im Vorfeld des Prozesses auf Video aufgezeichnet, um ihnen nicht das Erscheinen als Zeugen zumuten zu müssen. Am Ende setzte es vier Jahre Haft für Johannes H. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Bilder des Tages:

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg

    (red)