Wien
Von der Hose zum Mangobaum: Kleider-Aktion für's Klima
Die Caritas-Aktion "fashion4future" sammelt bis 5. August selten getragene Kleidung, um sie weiterzuverkaufen. Der Erlös geht an Projekte im Südsudan.
Aus einer Hose wird ein Mangobaum und aus einem T-Shirt eine Gießkanne. Wie das funktioniert? Unter "fashion4future" ruft die Caritas dazu auf, den eigenen Kleiderkasten nach gut erhaltener, fescher Kleidung zu durchsuchen. Die aussortieren Stücke können bis zum 5. August in den Wiener Second Hand Läden der Caritas, den "carlas", gespendet werden. Einen Tag später wird die Kleidung bei einem Event weiterverkauft. Der Erlös finanziert landwirtschaftliche Weiterbildungen, neue Bewässerungsformen, Werkzeuge und Saatgut für Projekte im Südsudan. Nach Dürren, Heuschreckenplagen und Überschwemmungen bahnt sich dort eine Hungerkatastrophe an.
Frauen als Kämpferinnen gegen den Hunger
Der Hunger im Südsudan ist eine Folge von Klimaveränderungen. Ziel der Caritas-Aktion ist es, der Bevölkerung bei der Bewältigung langfristig zu helfen: „Wir unterstützen 2.000 Bauernfamilien, dass sie sich selbst versorgen können. Vor allem kleinbäuerliche Familien leben allein von der Ernte ihres Feldes. Besonders unterstützt werden Frauen", erklärt Helene Unterguggenberger, Leiterin der Entwicklungszusammenarbeit. Im Sudan sichern Frauen die Ernährung und die Gesundheit der Familie, arbeiten am Feld, halten Tiere und bereiten die Mahlzeiten zu.
Kleidung als Hebel für den Klimaschutz
"Mit der Art, wie wir uns anziehen, haben wir einen ganz großen Klimaschutz-Hebel", sagt Helene Pattermann, Gründerin von Zero Waste Austria, die die Aktion unterstützt. Im Schnitt kauft jeder Österreicher pro Jahr 60 Kleidungsstücke und entsorgt wieder 35 davon. Vieles davon gut erhalten, manches sogar ungetragen. "Unser Konsumverhalten bei Kleidung trägt zur Klimakrise bei. Wir kaufen zu oft, zu viel Kleidung ein“, erklärt Elisabeth Mimra, Leiterin der Wiener carlas, den Second-Hand-Läden der Caritas. Denn das nachhaltigste Kleidungsstück ist immer noch jenes, das nicht produziert werden muss.