Österreich

Waldhäusl wegen Email-Leak in Bedrängnis

Neuer Wirbel um jene Gesellschaft, an der FPÖ-Landesrat Waldhäusl beteiligt ist und die seinen Namen trägt.

13.09.2021, 18:32
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Gottfried Waldhäusl.
Bild: picturedesk.com

Bis 2008 führte der niederösterreichische FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl die "Waldhäusl nunmehr GmbH & Co KG", dann übernahm eine Kremser Firma die Geschäftsführung. Der Politiker ist seither nur noch als Kommanditist eingetragen, hat also am Papier im Alltagsgeschäft kein Mitspracherecht. Das Nachrichtenmagazin "Profil" veröffentlicht in seiner Sonntag erscheinenden Ausgabe allerdings einen Mailverkehr zwischen Waldhäusl und der Verkäuferin eines Gasthauses in Waidhofen an der Thaya – sie hatte die Immobilie Ende 2017 an die Waldhäusl nunmehr GmbH und Co KG veräußert. Waldhäusl beantwortete Emails Der Landesrat hatte bisher stets beteuert, er habe mit den operativen Geschäften nichts zu tun. Die Mails stehen laut "Profil" dazu im Widerspruch: "Lieber Gottfried, leider gibt es schon wieder ein Problem", äußerte die Verkäuferseite im Februar 2018 ihren Ärger darüber, dass die Gemeindeabgaben für das erste Quartal 2018 noch der Verkäuferin vorgeschrieben wurden. Waldhäusl beantwortet die Mail so: "Hab heute alles mit Gemeinde geklärt. Abgaben 1 Quartal geht auf bereits auf mich."

Die Betriebskostenabrechnung für den Dezember 2017 überwies der nunmehrige FPÖ-Landesrat Ende Jänner 2018 von einem Konto, das auf seinen Namen läuft: "Gottfried Waldhäusl" steht im Buchungstext – obwohl die Rechnung eigentlich auf die Waldhäusl nunmehr GmbH und Co KG ausgestellt wurde.

NEOS-Landessprecherin Indra Collini ortet gegenüber "Profil" "erheblichen Aufklärungsbedarf" und fordert ein "Ende der Tarn- und Täuschmanöver". Das sagt der Landesrat Waldhäusl verteidigte sich am Samstag in einer Aussendung: "Die Vorwürfe gegen mich in Bezug auf den Erwerb der Liegenschaft am Hauptplatz in Waidhofen an der Thaya sind an den Haaren herbeigezogen, es ist rechtlich alles in bester Ordnung." Die Übergabe der jetzigen "Waldhäusl KG" seine mittlerweile erwachsenen Kinder sei ohnehin in absehbarer Zeit geplant und erfolge aufgrund des "künstlich hochgezogenen Wirbels schlicht und einfach zu einem früheren Zeitpunkt". Vor zehn Jahren hätte man seitens der ÖVP Niederösterreich versucht, Waldhäusl hinsichtlich angeblich dubioser Firmengeflechte "anzupatzen". "Anschüttungen, die sich innerhalb kürzester Zeit in Luft aufgelöst haben. Nun versucht man es halt wieder", so Waldhäusl. Die Bilder des Tages

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    (red)