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Was der Supermond mit uns macht

Viele Menschen behaupten, der Vollmond beeinflusse ihre Stimmung oder ihre Schlafqualität erheblich. Doch was ist dran an den Mythen?

13.09.2021, 14:00
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Heute ist es wieder so weit. Der Mond erstrahlt in voller Stärke - Wir erwarten sogar den hellsten Supermond des Jahres! Der Begriff "Supermond" hat sich duch den Astrologen Richard Noelle etabliert und bezeichnet einen Vollmond, der der Erde sehr nahe kommt. Dementsprechend kräftig leuchtet er auch am Nachthimmel. Schlafen Menschen bei Vollmond schlechter? Die astronomische Erscheinung ist von vielen Mythen geprägt. Einige Menschen klagen darüber keinen oder einen schlechten Schlaf zu finden oder Albträume zu haben. Auch erhöhte Reizbarkeit und Aggressivität wird ihm zugeschrieben. So hartnäckig diese Eigenschaftsbeschreibungen sich halten, so sehr mangelt es an jeglicher wissenschaftlich fundierter Beweislage.

Die einzige Studie, die den Vollmond mit schlechtem Schlaf in Verbindung bringen möchte, gilt in Wissenschaftskreisen als nicht relevant. In mehreren Studien haben Schweizer Schlafforscher im Jahr 2013 versucht festzustellen, ob ihre Probanden in Vollmondnächten tendenziell schlechter und weniger schliefen. Vor allem die Tiefschlafphasen sollen in reduzierter Form aufgetreten sein. Die 37 Studienteilnehmer schliefen im Schnitt 20 Minuten kürzer und 5 Minuten später ein, wie ihre Studie dokumentiert. Melatonin-Produktion durch Lichteinfluss gehemmt Der Spiegel des Schlafhormons Melatonin im Blut soll außerdem geringer gewesen sein. Durch Licht wird dessen Bildung gehemmt, weswegen man bei Schlafstörungen darauf achten sollte in aboluter Dunkelheit zu schlafen. Die einzig plausible Erklärung ohne esoterischer Verfärbung ist hierfür somit, dass sich die Schlaflosigkeit mit der Helligkeit der Vollmondnächte erklären lässt. Dem Mond eine mystische Wirkung auszustellen ist nichts mehr als ein Mythos. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl ist die Arbeit außerdem als nicht repräsentativ zu bewerten. Nachfolgende, groß angelegte Metastudien haben die Schweizer Studie bereits mehrfach wiederlegt, wie das Ergebnis einer Studie aus dem Jahr 2015 an der 2.000 Probanden teilnahmen, zeigt: „Hinweise auf einen signifikanten Effekt des Mondes auf den Schlaf wurden nicht gefunden". Wissenschaftliche Belege zur Verbrechensrate, Geburtenrate oder dem verstärkten Auftreten von Allergien fehlen ebenfalls.

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