Österreich

Was über den Terrorverdächtigen bisher bekannt ist

14.09.2021, 01:07
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Bild: Hertel Sabine

Nach der Festnahme des 17-jährigen terrorverdächtigen Österreichers mit albanischen Wurzeln in Wien-Favoriten wird der junge Mann weiter von der Polizei vernommen. Er soll teilweise geständig sein, dass er sich Pläne zum Bombenabau besorgt und Materialien dafür zusammengetragen habe. Bekannt wird auch das bisherige Leben des 18-Jährigen, der bereits als Kleinkrimineller aufgefallen ist.

Nach der Festnahme mit albanischen Wurzeln in Wien-Favoriten wird der junge Mann weiter von der Polizei vernommen. Er soll teilweise geständig sein, dass er sich Pläne zum Bombenabau besorgt und Materialien dafür zusammengetragen habe. Bekannt wird auch das bisherige Leben des 17-Jährigen, der bereits als Kleinkrimineller aufgefallen ist. In sozialen Netzwerken sah die Profilseite des Terrorverdächtigen lange wie die eines durchschnittlichen Jugendlichen aus: Fotos von ihm als lachendes Kind, Bilder im Kreise der Familie, Posen mit Freunden und witzelt mit Freunden in Kommentaren. Ab Ende 2012, im Alter von 14 Jahren, ändert sich das. Die Bilder werden bedrohlicher, mit bösem Blick streckt der Jugendliche die Faust in die Kamera, ändert seinen Nachnamen zu dem eines palästinensischstämmigen Clans mit Verstrickungen zum organisierten Verbrechen. Gleichzeitig dürfte sich auch das Verhalten des Terrorverdächtigen, damals noch in Niederösterreich ansässig, verändert haben. In der Schule ist er "ein schwieriger Fall", in der Freizeit knüpft er laut Behörden Freundschaften im "albanisch-islamistischen Milieu". Es folgen Diebstähle und Körperverletzungen. Später zieht er nach Wien und dürfte dann, was noch ermittelt wird, auch durch Europa gereist sein. In welcher Form er dabei auffiel, ist unbekannt - klar ist, dass eine ausländische Behörde Österreich warnte, dass ein Anschlag in Wien bevorsteht.  Mehr Erkenntnisse versucht die Polizei aus Auswertungen von sichergestellten Mobiltelefonen und Computern zu gewinnen. Der Fall des 17-Jährigen erinnert frappant an den Fall eines ebenfalls aus Niederösterreich stammenden Terrorverdächtigen. Der damals erst 14-Jährige soll geplant haben, den Wiener Westbahnhof mit einer Bombe zu sprengen. Nach seiner U-Haft und einem ersten Prozess suchte der Jugendliche gleich wieder Kontakt zu Terrorgruppen, landete erneut vor Gericht und schließlich 20 Monate in Haft samt Therapie.