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Wenn du das siehst, bist du gemein

13.09.2021, 16:31
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Künftig sollen auf der Fotoplattform gemeine Kommentare überdacht werden. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz will man so Mobbing-Attacken reduzieren.

"Du bist hässlich und dumm." Vor solchen und ähnlich fiesen Kommentaren und Schikanen ist man auch auf Instagram nicht geschützt. Dass Online-Mobbing oder Cyber-Bullying tagtäglich stattfindet, ist auch Adam Mosseri, Head of Instagram, bewusst: "Wir wissen, dass viele Menschen Bullying ausgesetzt sind – besonders unsere jungen Nutzer", heißt es auf dem offiziellen Blog von Instagram. Um fiese Kommentare zu reduzieren, setzt Instagram auf ein neues Tool, das mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) arbeitet. Kommentare überdenken Ist ein Nutzer im Begriff, etwas Gemeines zu posten, oder ist der Inhalt fragwürdig, dann würde das KI-Tool die Frage stellen: "Bist du sicher, dass du das wirklich posten möchtest?" Dadurch hätten Nutzer die Chance, ihre Botschaft zu überdenken. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie erfolgreich dieses Tool tatsächlich sein wird.

Mosseri ist jedoch positiv eingestellt: "Bei den ersten Tests dieser Funktionen haben wir herausgefunden, dass manche Personen ihren Kommentar zurückziehen und einen weniger verletzenden posten, wenn sie die Chance hatten, darüber nachzudenken." Die neue Funktion soll zunächst für englischsprachige Kommentare verfügbar werden. Weitere Sprachen sollen im Laufe des Jahres folgen.

Konten einschränken Neben der Identifikation und der Entfernung von Mobbing-Content will Instagram seine Community ermutigen, gegen Cyber-Bullying-Attacken aktiv zu werden. Denn oft würden sich junge Menschen nicht trauen, entsprechende Personen zu blockieren, ihnen nicht mehr zu folgen oder sie gar zu melden, meint Mosseri.

Dazu will Instagram mit Restrict ein Tool lancieren, mit dem User ihr Online-Image besser schützen können, indem sie Accounts von Bullies einschränken. So werden die Kommentare der eingeschränkten Person auf dem eigenen Profil nur für diese und einen selbst sichtbar. Dadurch werde verhindert, dass ein gemeiner Kommentar unter dem eigenen Foto sofort für alle sichtbar ist. Auch würden die Bullies nicht mehr sehen, wann man aktiv sei oder ob man Direktnachrichten gelesen habe. Erste Tests sollen demnächst starten. (vhu)