Österreich

"Diplomaten" verkauften "geschwärztes Bargeld"

13.09.2021, 18:50
Teilen

Es klang wie Zauberei, war aber nur ein billiger Taschenspieler-Trick: Zwei Männer zahlten hunderttausende Euro für vermeintlich "geschwärzte" Geldscheine.

Am Dienstag klickten für einen 40-jährigen Tatverdächtigen aus Kamerun die Handschellen am Pariser Flughafen Roissy. Gerade noch rechtzeitig, denn der Mann wollte sich in seine Heimat absetzen. Es war das Ergebnis einer mehrjährigen Ermittlung von Betrugs-Spezialisten der Wiener Landeskriminalamts. Der Mann soll mit dem sogenannten "Wash-Wash-Trick" viel Geld ergaunert haben. Die Vorgeschichte: Die beiden Geschädigten (31, 33) hatten im November 2017 in einem Lokal in Wien-Hernals zwei Männer kennengelernt, die sich als Diplomaten aus Gabun vorstellten. Die Verdächtigen gaben vor, eine Geldsumme von mehreren Millionen Euro nach Österreich eingeführt zu haben. Wie bei dieser Masche üblich wurde den Opfern suggeriert, das angeblich schwarz eingefärbte Geld könne durch Vermengung mit anderem Geld sowie Chemikalien wieder "entfärbt" werden. Wertloses Papier Nachdem ihnen eine hohe Provision in Aussicht gestellt worden war, übergaben die Opfer mehrere hunderttausend Euro an die mutmaßlichen Betrüger. Statt des "entfärbten" Import-Geldes erhielten sie aber nur wertlose Papierstreifen. Die Verdächtigen setzten sich ab, im September diesen Jahres erstatteten die Geschädigten Anzeige.

Nach langwierigen Ermittlungsmaßnahmen im In- und Ausland konnte in Zusammenarbeit mit den Bundeskriminalamt sowie Behörden in Deutschland, Belgien und den Niederlanden der 40-jährige Haupttäter identifiziert werden.

Die Überstellung nach Wien und die Festnahme durch die Wiener Kriminalbeamten erfolgte am Mittwoch. Der Mann bestreitet in den Vernehmungen sämtliche Tatbeteiligung. Der zweite Verdächtige befindet sich auf der Flucht. Die Bilder des Tages

    05.05.2024: Jetzt ist es fix – die "Excalibur City" hat ausgedient. Die "Excalibur City" präsentiert sich im neuen Look und wird zur "Family City". Die Umbenennung war aber nicht ganz unumstritten.
    Philipp Enders

    (red)