Österreich

Wiener Massenvergewaltigung: 90 Jahre Haft für Täter

14.09.2021, 12:52
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Neun Männer aus dem Irak sollen zu Silvester 2015/16 eine deutsche Lehrerin in Wien verschleppt und stundenlang vergewaltigt haben. Am Donnerstag um kurz nach 14 Uhr wurden die Urteile gesprochen: Insgesamt 90 Jahre Haft für acht Angeklagte, ein Mann wurde freigesprochen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Neun Männer aus dem Irak sollen zu Silvester 2015/16 eine deutsche haben. Am Donnerstag um kurz nach 14 Uhr wurden die Urteile gesprochen: Insgesamt 90 Jahre Haft für acht Angeklagte, ein Mann wurde freigesprochen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Von den neun Angeklagten wurden acht Männer zu Strafen zwischen neun und 13 Jahren Gefängnis verurteilt, insgesamt betrug das Strafmaß 90 Jahre Haft. Nur einer der Angeklagten wurde im Zweifel freigesprochen - der Besitzer der Wohnung, in der sich die Massenvergewaltigung zugetragen hatte. Dem Mann konnte keine Teilnahme am Verbrechen nachgewiesen werden, er hatte angegeben, zum fraglichen Zeitpunkt geschlafen zu haben. DNA-Spuren am Hals des Opfers erklärte der Mann damit, dass er die Frau später zur Straßenbahn gebracht hätte. Zwei seiner Söhne wurden dagegen wegen der Vergewaltigung verurteilt. Sex-Täter schossen Selfies Sabine K. (Name von der Red. geändert) wollte am Tattag mit einer Freundin den Jahreswechsel feiern, die 28-Jährige sackte aber alkoholisiert vor einem Lokal im 2. Bezirk zusammen. Dort soll sie von vier der angeklagten Männern aufgegriffen und in eine Wohnung in der Nähe des Praters gebracht worden sein. Laut Staatsanwalt sollen in der Wohnung bereits mehrere männliche Familienmitglieder auf das Opfer gewartet haben. Die weiblichen Angehörigen hätten die Wohnung verlassen, damit die Männer bei ihrer grausamen Tat ungestört sein konnten. Die neun Iraker - alle sind Asylwerber im Alter zwischen 23 und 47 Jahren – sollen sich stundenlang abwechselnd an ihrem Opfer vergangen haben. Nach Ende ihrere Tortur schossen die Männer noch einige Selfies zur Erinnerung an ihre grausame Tat und setzten die Deutsche an einer Straßenbahnstation aus. Vor Gericht verstrickten sich die Angeklagten untereinander in Widersprüche, belasteten sich gegenseitig. .  Tränen und Gebete vor Gericht Mit Spannung wurden deshalb die Urteile am Donnerstag erwartet, die acht Schuldsprüche und einen Freispruch im Zweifel brachten. Zwei der Angeklagten brachen in laute Gebete und Tränen bei der Urteilsverkündung aus. Dem Opfer wurden 25.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen.