Wien

Wienerin: "Schwager zahlte Taliban hohe Summe Lösegeld"

Wahl-Wienerin Mina hat große Sorge um ihre Familie, die sich in Afghanistan vor den Taliban verstecken muss. "Heute" sprach mit ihr über die Tragödie.

02.09.2021, 17:05
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Taliban
Picturedesk.com

Sie ringt um Fassung, als Mina über ihre derzeit extrem gebeutelte Heimat Afghanistan spricht. "Das Bild, das in Österreich vermittelt wird, ist furchtbar und unfair", sagt die Sozialarbeiterin, die seit 11 Jahren in Wien lebt. "Leute wie ich arbeiten und geben alles für Österreich. Es ist das Schrecklichste, dann zu hören, dass unsere Familien hier nicht willkommen sind."

Im unteren Video spricht Mina über Afghanistan, Österreichs Politik und ihre Familientragödie.

Familie in Angst

Neben der Ablehnung kämpft die 32-Jährige aber vor allem mit der Angst. Sie hat zwei Schwestern, die in Afghanistan leben – "natürlich versteckt". Besonders gefährlich ist die Situation für ihren Schwager: "Er wird von den Taliban verfolgt, weil er mit dem Westen zusammengearbeitet hat. Und jetzt wird er im Stich gelassen." Minas Schwager floh von einer Stadt in die nächste. "Er musste sich von den Taliban freikaufen. Trotzdem sitzt er noch immer in Afghanistan fest", ist Mina besorgt. "Es ist sehr schockierend, was mir meine Familie von ihrem Überleben in Afghanistan berichtet."

Seit Dienstag sind die US-Truppen offiziell aus Afghanistan abgezogen, der Flughafen ist geschlossen, die Taliban haben die Kontrolle über das Land übernommen.