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Wird Loveparade-Prozess trotz 21 Toten eingestellt?

13.09.2021, 13:58
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Das Landgericht Duisburg hat wegen der Corona-Krise die Einstellung des Loveparade-Falles vorgeschlagen. Damit würde der Strafprozess ohne Urteil beendet.

Die Verfahrensbeteiligten sollen bis zum 20. April Stellung nehmen. Aufgrund der Corona-Pandemie sei nicht absehbar, wann und wie die derzeit unterbrochene Verhandlung fortgesetzt werden könne. Im Juli würden die angeklagten Vorwürfe verjähren. Das teilte das Gericht diese Woche mit. Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg gab es am einzigen Ein- und Ausgang zum Festivalgelände ein so großes Gedränge, dass 21 Menschen erdrückt und mindestens 652 verletzt wurden. Tausende Personen und Angehörige blieben traumatisiert zurück. Angeklagt wurden drei Veranstalter wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Die Verletzten und Familien der Opfer sind fassungslos. Wird die Verhandlung eingestellt, wird niemand für den Tod der 21 Personen zur Rechenschaft gezogen.

Verhandelt wird seit 2017 "Wir bedauern, dass der Loveparade-Prozess nach nunmehr fast zehn Jahren Bearbeitung durch Polizei und Justiz ohne ein Gerichtsurteil enden wird", erklärte die Kanzlei der Nebenkläger. Die Geschädigten und die Angehörigen der Todesopfer seien "maßlos enttäuscht" berichtet der Sender ntv. Die Hauptverhandlung hatte im Dezember 2017 begonnen. Zuletzt wurde am 4. März 2020 verhandelt. Es war bereits der 183. Verhandlungstag. Erst vergangene Woche hatte das Gericht wegen der Corona-Krise eine Unterbrechung unbestimmter Dauer mitgeteilt. Zusammenfassung statt Urteil Im Falle einer Einstellung will die Kammer ihre Erkenntnisse zu den Geschehnissen um die Loveparade 2010 in einem schriftlichen Beschluss zusammenfassen und dessen Inhalt in einer Hauptverhandlung vortragen. Der nächste Sitzungstermin ist für den 21. April 2020 anberaumt. Ob er stattfinden kann, ist wegen der Pandemie noch unklar. Die Bilder des Tages

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