J.C. (71) soll am Mittwoch mehrfach auf den slowakischen Regierungschef geschossen haben. Robert Fico wurde nach dem Attentat in ein Spital eingeliefert und befand sich in Lebensgefahr – mittlerweile soll sein Zustand stabil sein. Die Regierung spricht von einem "Mordanschlag".
Der 71-jährige mutmaßliche Angreifer soll die Waffe legal besessen haben, schreiben lokale Medien. Vor dem Angriff soll J.C. den Politiker angeschrieben haben. Er konnte nach den Schüssen sofort festgenommen werden. Bilder zeigen, wie Sicherheitskräfte den Mann auf den Boden drücken. Die Schüsse auf Fico hatten die Slowakei tief erschüttert. bei dem 71-Jährigern handelt es sich um einen Hobby-Schriftsteller aus der zentralslowakischen Stadt Levice. Er war am Tatort von Sicherheitskräften überwältigt und festgenommen worden. Am Samstag ordnete ein Strafgericht Untersuchungshaft für ihn an.
Bisher gingen die Ermittler davon aus, dass der Mann allein gehandelt haben soll. Doch nun gibt es entsprechende Indizien gegen diese Theorie, sagte Innenminister Matus Sutaj Estok laut "Spiegel" am Sonntag vor Journalisten in Bratislava. "Wir haben ein Ermittlerteam zusammengestellt, das auch mit der Version arbeiten wird, dass es sich nicht um einen einsamen Wolf handelte."
Das entscheidende Indiz dafür: Auf der Facebook-Seite des Verdächtigen sollen noch nach Verhaftung des mutmaßlichen Schützen Inhalte gelöscht worden seien, betonte Innenminister Estok. Zu diesem Zeitpunkt hatte der 71-jährige Angreifer selbst keinen Zugang zu seinem Account.
Fico war nach einer Kabinettssitzung in der Kleinstadt Handlova im Zentrum des Landes von mehreren Schüssen getroffen worden, als er sich nach der Sitzung auf der Straße mit Bürgern unterhielt. Er wurde per Hubschrauber in das Krankenhaus in Banska Bystrica geflogen und stundenlang operiert; ein Transport in die Hauptstadt Bratislava wäre wegen seiner schweren Verletzungen zu riskant gewesen.
Die slowakische Gesundheitsministerin Zuzana Dolinkova gab am Samstag Entwarnung: Der zweite Eingriff habe "zu einer positiven Prognose für den Gesundheitszustand des Regierungschefs beigetragen". Sein Zustand sei "stabil, aber trotzdem immer noch ernst".