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Wo man in Wien noch Glühwürmchen sehen kann

13.09.2021, 16:32
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Die Glühwürmchen-Blinkkarte der "Umweltberatung".
Bild: Screenshot Umweltberatung.at

Ihr Leuchten fasziniert uns, leider werden Glühwürmchen aber immer seltener. Mit diesen Tipps können Sie die kleinen Leuchtkäfer in Ihren Garten locken.

Man glaubt es kaum, aber auch in einer Großstadt wie Wien kann man abends Glühwürmchen begegnen, wie die Karte der "Umweltberatung" oben zeigt. Bei den orangen Punkten wurden hunderte und mehr und bei den großen gelben Punkten über 50 Glühwürmchen gesehen. Eine solche Übersicht wird erst durch Mithilfe aus der Bevölkerung möglich. Die "Umweltberatung" bittet deshalb darum, Glühwürmchen-Sichtungen telefonisch oder per Mail zu melden. Mittlerweile sind die funkelnden Käfer in vielen Regionen nur noch selten gesehene Gäste. Ihr natürlicher Lebensraum wird immer kleiner und bedroht – durch uns Menschen. Schuld daran sind unter anderem Schneckengift und Düngemittel, aber auch mangelnde Dunkelheit.

So können Sie den Glühwürmchen helfen

Eine dramatische Entwicklung, denn Glühwürmchen lassen sich nicht umsiedeln und kaum züchten. Man kann sie nur dort beobachten und fördern, wo sie schon vorkommen. Mit diesen vier Tipps können Sie dafür sorgen, dass die faszinierenden Insekten in Ihrem Garten bleiben und sich vielleicht auch wieder vermehren: 1. Verzicht auf Chemikalien Auch die Leuchtkäfer sind anfällig auf Pestizide, die bekanntlich nicht nur Schädlinge töten. Der Einsatz von Schneckengift trifft sie noch einmal besonders, denn Glühwürmchen verbringen den Großteil ihres Lebens als Larven – daher auch das "-würmchen" im Namen. Sie ernähren sich dabei von Schnecken, die sie mit einem Giftbiss töten. 2. Kunstlicht reduzieren Erst für ihren allerletzten Lebenszyklus werden aus den Larven die einprägsamen Glühwürmchen. Dieser dient rein der Paarung und ist so kurz, dass sie in ihrer Käfer-Form nicht einmal mehr Mundwerkzeuge zur Nahrungsaufnahme besitzen. Das Blinken und Glühen hilft den Insekten, einen geeigneten Partner für die Paarung zu finden. Es ist dabei aber nicht hell genug, um die Sonne oder auch Lampen zu überstrahlen. Im Dunklen "flirtet" es sich eben besser. 3. Schnittgut nicht gleich entsorgen Leuchtkäfer-Weibchen legen die Eier kurz vor ihrem eigenen Tod im Geäst ab. Schnittgut sollte deshalb nicht immer restlos entsorgt werden. Ein Haufen aus Zweigen und Ästen, der nicht bewegt wird, ist dabei für die Tiere ideal. Dieser kann auch mal in der hintersten Ecke des Gartens versteckt werden, den Tieren ist das egal. 4. Abwechslung schaffen Ein englischer Rasen im Garten ist auch für Leuchtkäfer zu monoton als Lebensraum. Sie benötigen auf engem Raum eine vielfältige Umgebung aus Pflanzen in allen Höhen und Formen, wo sich sonnige und schattige Orte abwechseln, wie die "Basler Zeitung" schreibt. Abseits der Gärten finden sie solche Lebensräume an verwilderten Straßengräben, Hecken und Bachläufen – doch auch die verschwinden zusehends. Wie das Leuchten der Glühwürmchen überhaupt möglich ist und wann man die Tiere am besten beobachten kann, erfahren Sie im Video unten:

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg

    (rcp)