World Press Photo 2015 prangert Schwulenhass an

In der Galerie Westlicht startet am Donnerstag die World Press Photo-Ausstellung: Jonathan Jacques Louis ist 21 und liebt Alexander Semyonov, einen 25-Jährigen. Kein leichtes Los, wenn man sich in Sankt Petersburg befindet. Denn dort werden Schwule immer wieder verfolgt und ständig diskriminiert. Der dänische Fotograf Mads Nissen hat die beiden in einem intimen Moment geknipst. Aus rund 98.000 Fotos wurde dieses zum World Press Photo des Jahres 2014 gekürt.

Die Entscheidung der hochkarätigen Jury soll auch ein Statement gegen den stärker werdenden Schwulenhass und die Verfolgung von Homosexuellen in Russland sein.  Jährlich sehen mehr als drei Millionen Menschen in 45 Ländern die World Press Photo-Wanderausstellung. Auch dem Westlicht beschert die Ausstellung jedes Jahr Besucherrekorde, 2014 beeindruckten die Pressefotos 23.000 Menschen. Vom 11. September bis zum 18. Oktober 2015 gastieren die Fotos in Wien.  Fotoserie "Homophobie in Russland" Fotograf Mads Nissen hat eine ganze Bilderserie zum Thema "Homophobie in Russland" fotografiert. Das Foto nehme auf eindrückliche Weise Stellung zu einem universalen Thema, begründete die Jury ihre Wahl. Für Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender-Personen werde das Leben in Russland zunehmend schwieriger. "Sexuelle Minderheiten werden mit rechtlicher und sozialer Diskriminierung konfrontiert, Verfolgung und sogar gewalttätigen Hass-Verbrechen von konservativen religiösen und nationalistischen Gruppen", heißt es in dem Bericht der Jury. "Dieses Foto hat eine große ästhetische Kraft und zeigt Menschlichkeit", sagte die Vorsitzende der Jury Michele McNally, Direktorin für Fotografie bei der "New York Times".   98.000 Fotos, 131 Länder, 8 Kategorien Die Jury wählte aus rund 98.000 Fotos aus 131 Ländern die Sieger aus. Preise wurden in acht Kategorien an 42 Fotografen vergeben. Die Siegerfotos werden in einer Ausstellung ab April in Amsterdam und anschließend in über 40 Ländern gezeigt. World Press Photo 15 11.9 bis 18.10.2015 Eröffnung: Donnerstag, 10.9. um 19 Uhr