Österreich

Zugunglück in Linz: Haltesignal ignoriert

13.09.2021, 23:27
Teilen

Die Suche nach der Ursache des schweren Zugunfalls in Linz hat begonnen. Nach ersten Informationen dürfte ein Lokführer ein Haltesignal ignoriert haben.

Im Bereich des Linzer Verschiebebahnhofs bei der Turmstraße kam es am Mittwoch gegen 12.15 Uhr zu einem schweren Zugunfall. Ein Personenzug der Westbahn fuhr auf einen stehenden Güterzug auf, wie berichtet. Erste Informationen über die Unfallursache liegen bereits vor: Laut Polizei hatte ein Zugführer – vermutlich der Lokführer der Westbahn – ein Haltesignal ignoriert, dadurch kam es zu dem Zusammenstoß. Ob ein technischer Defekt an der Signalanlage oder menschliches Versagen vorliegt, ist Gegenstand der Ermittlungen. Bei dem Unfall wurden insgesamt fünf Personen verletzt. Schwere Verletzungen erlitt der 36-jährige Lokführer der Westbahn, er wurde in der Fahrerkabine eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Vier weitere Personen, darunter der Triebwagenführer des Güterzugs, erlitten leichte Verletzungen.

Einige Insassen des Personenzugs blieben unverletzt und konnten sich selbst aus dem Zug befreien. Insgesamt sollen in der Westbahn-Garnitur rund acht Menschen unterwegs gewesen sein. Die genauen Unfalldetails sind laut Polizei noch Gegenstand der Ermittlungen, diese werden mehrere Tage dauern. Noch am Mittwoch fand ein Lokalaugenschein von Mitarbeitern des Verkehrsministeriums, der ÖBB und der Westbahn statt. Der Sachschaden dürfte enorm sein: Durch die Wucht des Zusammenpralls entgleiste die Westbahn-Garnitur mit drei Wagen komplett, beim Güterzug entgleiste nur die Lok. Die genaue Höhe des Sachschadens ist noch unbekannt. Laut ÖBB soll es im Bahnverkehr zu keinen Einschränkungen kommen. (rs)