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10. Social Media hasst Ihre Seele
Lanier: "Das Verständnis füreinander sinkt, weil wir nicht mehr wissen, was und in welchem Kontext andere etwas sehen. Individualisierte Inhalte führen zu Filterblasen, unsere Empathie sinkt. Man wird höchstwahrscheinlich zum Arschloch, und dadurch auch trauriger. Die Welt und die Wahrheit entziehen sich immer mehr unserem Blick und die Politik ist unreal geworden. Um dem zu entgehen, gibt es nur eine Möglichkeit: Löscht eure Accounts."
(Bild: iStock)
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Jaron Lanier selbst hat die Anfänge des Internets miterlebt, bereits im Alter von 23 Jahren einen Datenhandschuh entwickelt, und er war bei der Gründung der ersten Social-Media-Plattformen in den 1980er-Jahren mit dabei. Trotzdem besitzt der heute 58-jährige Informatiker keinen Social-Media-Account. Im Bild: Jaron Lanier 1989 im Lab mit VR-Handschuh und VR-Brille.
(Bild: Kevin Kelly)
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Warum sollen wir Menschen mehr wie Katzen werden? Laut dem Tech-Pionier Jaron Lanier ganz einfach: Sie haben es geschafft, das Internet zu erobern und doch ihren eigenen Willen zu behalten. Wir Menschen könnten uns von ihnen eine Scheibe abschneiden. Dies, indem wir beispielsweise unsere Social-Media-Accounts löschen. Nachfolgend die 10 Gründe.
(Bild: iStock)
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1. Sie verlieren Ihren Willen
Dank unseren Smartphones werden wir konstant getrackt, gemessen und erhalten zugeschnittenes Feedback rund um die Uhr. Stück für Stück werden wir immer mehr beeinflusst von Technik, die wir nicht sehen können, für Zwecke, die wir nicht kennen. Die "Meinung der anderen" hat einen großen Einfluss bekommen. So groß, dass wir bereit sind, unser Verhalten entsprechend zu ändern.
(Bild: iStock)
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2. Gefangen im Wahnsinn
Wir haben unser Smartphone permanent dabei und sind darum "ideale" Opfer für Verhaltensmodifikationen. Das Problem sind aber weder die Handys, das Internet noch die Algorithmen, sondern die Social-Media-Plattformen. Denn sie brauchen diese Technologien, um Menschen und ihr Verhalten zu manipulieren. Verhaltensveränderung ist zum Produkt geworden, wofür viele Unternehmen Geld investieren.
(Bild: iStock)
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3. Sie werden zum Arschloch
Bereits in den Anfängen von Social Media in den 1970er-Jahren konnte ein beunruhigendes Phänomen beobachtet werden: das Beleidigen aus heiterem Himmel. Um aber selbst nicht zum Opfer zu werden, musste man zwischen zwei Extremen wählen: entweder fake-nett sein oder Beleidiger. Lanier: "Leider aber kriegen die größten Arschlöcher am meisten Aufmerksamkeit."
(Bild: iStock)
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4. Untergrabene Wahrheit
Eine verbreitete Behauptung ist, dass die Wahrheit gestorben ist. Ihr Mörder: Social Media. Das Geschäft mit Fake-Accounts boomt und für die Plattformen ist es oft nicht einfach, Fake-Accounts wieder loszuwerden. Doch sie profitieren auch von der Aktivität dieser gefälschten Accounts und ihrer Möglichkeit, Einfluss auf reale Personen auszuüben. Lanier: "Informationen, die uns via Social Media erreichen, sind oftmals manipuliert und von diversen Werbeabsichten gefärbt."
(Bild: Screenshot Facebook)
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5. Gesagtes wird belanglos
Online haben wir nur wenig oder gar keinen Einfluss darauf, wie Äußerungen von uns verstanden werden. Denn: Bedeutung ist abhängig vom Kontext. Doch der Kontext wird nicht mehr länger von uns bestimmt, sondern von Algorithmen und Fake-Accounts. Lanier: "Maximale Interaktion ist verlangt. Immer mehr zählen die Klicks, immer weniger der eigentliche Inhalt."
(Bild: iStock)
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6. Ihre Empathie wird zerstört
Algorithmen bestimmen, was wir sehen. Kein Feed ist identisch, jeder ist individualisiert. Es entstehen Filterblasen. Die eigene Meinung wird reproduziert, und man beginnt, die Welt im Tunnelblick zu sehen. Lanier: "Die Welt, die man selbst sieht, ist unsichtbar für die Personen, die einen missverstehen oder nicht verstehen und umgekehrt. Die Folge: Die Fähigkeit zur sozialen Empathie nimmt ab."
(Bild: iStock)
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7. Sie werden unglücklich
Auf Social Media soll man Freunde finden und mit ihnen in Verbindung bleiben. Doch ständiger Druck und Wettbewerb führen zu sozialen Ängsten, wie etwa nicht genug Likes zu kriegen, nicht akzeptiert zu werden oder nicht gut genug zu sein. Lanier: "Negative Emotionen sind einfacher hervorzurufen als positive. Das führt zu einem Teufelskreis, denn genau solche Ängste und Emotionen binden die User noch mehr an Social Media."
(Bild: iStock)
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8. Ohne ökonomische Würde
Die Freie-Software-Bewegung der 1970er-Jahre hat dazu geführt, dass viele Angebote gratis verfügbar wurden. Man muss Google nicht dafür bezahlen, dass es für einen sucht, oder YouTube, dass es für einen ein Video abspielt. Wie aber finanzieren sich solche Plattformen? Über Werbung. Diese war zu Beginn noch ganz harmlos. Inzwischen hat sie sich aber weiterentwickelt, hin zur Verhaltensmodifikation.
(Bild: iStock)
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9. Politik wird unmöglich
Durch Social Media wurden Smartphones regelrecht zu Propagandainstrumenten. Lanier: "Protestaktionen wie #blacklivesmatter sind in ihrer ersten Phase unglaublich erfolgreich. Es scheint, als könnten sie tatsächlich etwas ändern. Sobald aber das Thema veralgorithmisiert ist, bekommen die Stimmen von Arschlöchern mehr Gehör. Dieser Fall führte zu einer unglaublichen Entstehung von Rassismus."
(Bild: picturedesk.com/AP)
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10. Social Media hasst Ihre Seele
Lanier: "Das Verständnis füreinander sinkt, weil wir nicht mehr wissen, was und in welchem Kontext andere etwas sehen. Individualisierte Inhalte führen zu Filterblasen, unsere Empathie sinkt. Man wird höchstwahrscheinlich zum Arschloch, und dadurch auch trauriger. Die Welt und die Wahrheit entziehen sich immer mehr unserem Blick und die Politik ist unreal geworden. Um dem zu entgehen, gibt es nur eine Möglichkeit: Löscht eure Accounts."
(Bild: iStock)
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Jaron Lanier selbst hat die Anfänge des Internets miterlebt, bereits im Alter von 23 Jahren einen Datenhandschuh entwickelt, und er war bei der Gründung der ersten Social-Media-Plattformen in den 1980er-Jahren mit dabei. Trotzdem besitzt der heute 58-jährige Informatiker keinen Social-Media-Account. Im Bild: Jaron Lanier 1989 im Lab mit VR-Handschuh und VR-Brille.
(Bild: Kevin Kelly)
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Warum sollen wir Menschen mehr wie Katzen werden? Laut dem Tech-Pionier Jaron Lanier ganz einfach: Sie haben es geschafft, das Internet zu erobern und doch ihren eigenen Willen zu behalten. Wir Menschen könnten uns von ihnen eine Scheibe abschneiden. Dies, indem wir beispielsweise unsere Social-Media-Accounts löschen. Nachfolgend die 10 Gründe.
(Bild: iStock)
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1. Sie verlieren Ihren Willen
Dank unseren Smartphones werden wir konstant getrackt, gemessen und erhalten zugeschnittenes Feedback rund um die Uhr. Stück für Stück werden wir immer mehr beeinflusst von Technik, die wir nicht sehen können, für Zwecke, die wir nicht kennen. Die "Meinung der anderen" hat einen großen Einfluss bekommen. So groß, dass wir bereit sind, unser Verhalten entsprechend zu ändern.
(Bild: iStock)